6,95 Euro für Selbstzahler

Paracetamol-Rezeptur: Auf Dosierung achten

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Berlin -

Angesichts der Knappheit von Paracetamol-Säften für Kinder stellen Apotheken die Präparate vermehrt in der Rezeptur her. Auch die Einhorn Apotheke Hamburg Altona will ihre Kundschaft wegen Lieferengpässen nicht wegschicken. Der Betrieb ist eigentlich auf die Herstellung von Hormonpräparaten spezialisiert und bietet jetzt auch Fiebersäfte an. „Wir haben die Maschinen, für uns ist es unproblematisch“, sagt Inhaberhin Dr. Hella Dierking. Die Apothekerin betont jedoch, wie wichtig die richtige Kennzeichnung bezogen auf die Dosierung sei.

Auch wenn immer mal wieder eine Lieferung an Paracetamol- und Ibuprofen-Säften in Apotheken ankommt, hält die Knappheit weiter an. Auch die Einhorn Apotheke bietet ihrer Kundschaft seit kurzem selbst hergestellte Produkte an. Sie verfügt über ein großes Labor. Der Traditionsbetrieb ist eigentlich auf Endokrinologie spezialisiert und der pharmazeutische Ansprechpartner für eine auf Hormontherapie spezialisierte Praxis. Paracetamol-Säfte gehörten in der Apotheke nicht zu den Schnelldrehern. „Wir haben davon nie wahnsinnig viel abgegeben. Dem Abfüllautomten ist es aber egal, was er macht.“

Kinderärzte über Rezepturen informiert

In den ersten drei Tagen seien fünf Säfte aus der Rezeptur verkauft worden. „Ich denke, es wird sich so einpendeln.“ Noch sei das neue Angebot nicht groß publik gemacht worden. Unter den ersten Anfragen seien Verordnungen sowie Anfragen im Handverkauf ohne Rezept gewesen. Vorab seien die Arztpraxen über das Angebot informiert worden. „Die Kinderärzte haben ein kleines Budget. Wir wollten sie informieren, dass sie mit etwa 22 Euro pro Saft rechnen müssen, wenn man es richtig taxiert. Sie sollen selbst entscheiden, ob sie es als Privat- oder Kassenrezept aufschreiben“, sagt die Apothekerin. Selbstzahler müssten 6,95 Euro zahlen.

Die Rohstoffe an sich seien derzeit nicht knapp, allerdings könne es Probleme mit den Dosierpipetten geben. Hergestellt wird nach der NRF-Vorschrift. Zuvor sei mit allen Aromen experimentiert worden, sagt Dierking. „Es schmeckt grauenhaft, wir haben mit allem experimentiert, es wird nicht besser und ist wahnsinnig bitter.“ Deshalb würden keine Geschmacksrichtungen angeboten. An die Produkte der Industrie kommen wir nicht heran. „Bei Benuron-Saft etwa steht Sahne-Aroma dabei, das ist bestimmt besser, haben wir aber nicht zur Verfügung.“ Den Eltern werde stattdessen geraten, den Saft in Getränke oder Essen zu mischen. „Wir geben Tipps, wie man das am besten machen kann. Aber Geschmack ist etwas ganz Individuelles und Archaisches.“

Beratung zur Dosierung wichtig

Für die Inhaberin ist das Angebot wichtig, um zu zeigen, dass die Vor-Ort-Apotheken die Kundschaft nicht wegschicken. „Wir sagen damit, wir lassen euch nicht im Regen stehen und können das.“ Die Apothekerin betont, dass die richtige Dosierungsanweisung besonders wichtig sei. „Wir füllen in eine PET-Flasche ab und geben eine Dosierpipette und einen Beipackzettel mit. Auf dem Umkarton haben wir aufgeklebt, wie viel Wirkstoff für jedes Kilogramm vorgesehen ist.“ Je nach Kind könne dort die korrekte Dosierung angekreuzt werden. Die Beratung sei ihr bei selbst hergestellten Präparaten besonders wichtig.

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