DAK reagiert

Ozempic-Retax: Lücken in der Prüfung

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Berlin -

Die DAK-Gesundheit hat auf die Retaxierung einer Ozempic-Verordnung reagiert. Die Krankenkasse verteidigt das Vorgehen, räumt aber ein, dass die massenhafte Prüfung der Rezepte ihre Lücken hat.

Im vergangenen September gab eine Apotheke aus Baden-Württemberg Ozempic (Semaglutid) 1 mg Injektionslösung i.e. Fertigpen sowie Tresiba 200 i.E. zu Lasten der DAK-Gesundheit ab. Das Rezept wurde Ende Juli ausgestellt, die Gültigkeit von 28 Tagen damit überschritten. Vorher waren die Arzneimittel der Inhaberin zufolge aber nicht zu bekommen. Dieses Problem vermerkte sie auf dem Rezept: „Verspätete Rezepteinreichung aufgrund Lieferengpasses“, heißt es auf der Verordnung.

DAK: Engpass auf Rezept dokumentieren

Die DAK betont, dass eine ärztliche Verordnung innerhalb der gesetzlichen Vorlagefrist in der Apotheke eingereicht werden muss. „Bei Lieferverzögerungen kann es vorkommen, dass der Abgabetag außerhalb des Zeitfensters der fristgerechten Vorlage liegt“, so ein DAK-Sprecher. In solchen Fällen sei eine entsprechende Dokumentation auf der Verordnung vorzunehmen.

Die Apotheke könne Einspruch mit Begründung an den Abrechnungsdienstleister, die Rechnungsprüfstelle für Krankenkassen der Gesellschaft für Statistik im Gesundheitswesen (GFS), richten. Denn die DAK gibt zu: „Im Rahmen der Abrechnungsprüfung kann aufgrund der Massenverarbeitung keine individuelle Beurteilung im Vorfeld stattfinden.“

Regeln für verspätete Belieferung

Generell dürfen Apotheken verspätet beliefern, müssen dies aber mit der Arztpraxis besprechen: Im Rahmenvertrag § 6 Absatz 2 heißt es: Die Apotheke verliert den Vergütungsanspruch nicht, wenn „die Apotheke ein Arzneimittel nach Ablauf der Monatsfrist nach Ausstellung nach einer auf einem papiergebundenen Verordnungsblatt dokumentierten Rücksprache mit dem Arzt und einem vom Apotheker abgezeichneten Vermerk über die Gründe abgibt.“

Die Apothekerin will sich die Kürzung nicht gefallen lassen. Immerhin geht es in diesem Fall um 430 Euro. Seit 2022 besteht der Lieferengpass bei Ozempic. Erst Anfang des Monats teilte Hersteller Novo Nordisk Pharma, dass auch die Einstiegsdosis 0,25 mg des Antidiabetikums im zweiten Quartal nicht zur Verfügung stehen wird. Zudem werde die 0,5 mg Dosis nur in reduzierter Menge ausgeliefert werden können. Um insbesondere bereits mit Ozempic behandelte Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 zu versorgen, liegt der Fokus auf der Versorgung mit der Stärke 1 mg. Der Import ist zum vierfachen Preis verfügbar.

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