Keine weiteren Fälschungen

Ozempic muss nicht mehr geöffnet werden

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Berlin -

Empfehlung aufgehoben: Ozempic-Packungen müssen nicht mehr geöffnet werden. In den vergangenen Monaten wurden keine weiteren Hinweise entdeckt, dass sich hierzulande weiterhin gefälschte Arzneimittel in der legalen Vertriebskette befinden, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert.

Im Herbst vergangenen Jahres sind Ozempic-Fälschungen in die legale Lieferkette gelangt. In Österreich mussten Patient:innen im Krankenhaus behandelt werden. Bei den Ozempic-Fälschungen handelt es sich um überklebte Apidra-Pens. Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA) hat durch analytische Untersuchungen herausgefunden, dass in verdächtigen Fertigpens statt des deklarierten Wirkstoffes Semaglutid der Arzneistoff Insulin glulisin enthalten ist. Die Pens hatten die Betroffenen bei einem Schönheitsarzt erworben. Die Apothekerkammer Österreich war in einem sogenannten Provisorialverfahren gegen den Arzt wegen der unzulässigen Abgabe von Arzneimitteln vorgegangen.

Weil die Sekundärverpackung nur schwer bis gar nicht als Fälschung erkannt werden konnte, wurden Apotheken im Oktober gebeten, vor der Abgabe des Arzneimittels jede Primärverpackung auf ihre Echtheit zu prüfen. Packungen sollten geöffnet werden, da die Pens als Fälschung erkannt werden konnten. Der gefälschte Pen hat große Ähnlichkeit zu Apidra-Solostar. Die falschen Pens sind dunkelblau und haben ein durchsichtiges statt grau umkleidetes Sichtfenster. Bei der Fälschung ist der Einstellring für die Dosierung ausfahrbar, beim Original nicht. Auch die Nadeln sind unterschiedlich – nämlich nur vier Millimeter statt sechs Millimeter lang.

Keine weiteren Fälschungen entdeckt

„In den vergangenen Monaten wurden keine weiteren Hinweise entdeckt, dass sich weiterhin gefälschte Arzneimittel in Deutschland in der legalen Vertriebskette befinden“, so das BfArM. Neben der bisher bekannten Fälschung des Arzneimittels Ozempic 1 mg (Charge: MP5E511) wurden weder weitere Packungen der gefälschten Seriennummer noch Fälschungen mit anderen Seriennummern identifiziert.

securPharm würde Fälschung identifizieren

Zudem stehe mit securPharm ein gut funktionierendes System zur Verfügung, mit dem der Versuch einer doppelten Ausbuchung sofort angezeigt werde. Das System werde unmittelbar einen Alarm auslösen, wenn der bekannte Data-Matrix-Code erneut abgescannt werden würde.

Packungen müssen nicht mehr geöffnet werden

„Da keine neuen Fälschungen identifiziert wurden und mit dem securPharm-System Abgaben der Fälschung sicher verhindert werden können, wurde in einer weiteren Bund-Länder-Abstimmung vereinbart, die Empfehlung an die Apotheken, jede Packung Ozempic vor Abgabe zu öffnen und zu überprüfen, aufzuheben. Das BfArM dankt den Apothekerinnen und Apothekern für den geleisteten Mehraufwand.“

Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Das BfArM steht weiterhin in engem Kontakt mit den Landesbehörden.

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