Nur AEP konnte liefern

Ozempic: Engpass vor der Preiserhöhung

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Berlin -

Ozempic ist teurer geworden, und zwar um rund ein Drittel. Kurz vor der Anpassung war beim Großhandel so gut wie keine Ware zu bekommen.

Der Apothekenverkaufspreis (AVP) ist für die einzelnen Fertigpens von 79,79 auf 104,41 Euro gestiegen, ein Preissprung um 31 Prozent. Die Packungen mit drei Fertigpens sind sogar um 34 Prozent teurer geworden, sie kosten seit heute 290,60 statt 216,70 Euro.

Beim Großhandel war laut Apotheken in den vergangenen Tagen keine Ware zu bekommen, heute waren plötzlich Nachlieferungen möglich – zum neuen Preis, versteht sich.

Die Preisanpassung steht vermutlich im Zusammenhang mit einer Entscheidung des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg (LSG), das eine erneute Nutzenbewertung und damit einen anderen Erstattungsbetrag für den Wirkstoff Semaglutid gekippt hatte.

2019 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) einen Zusatznutzen von Semaglutid für die Behandlung von Typ-2-Diabetes gegenüber der festgelegten Vergleichstherapie gesehen. Diese erste Nutzenbewertung war Grundlage für die Vereinbarung des Erstattungsbetrags.

Neue Nutzenbewertung

Ein Jahr später erhielt das ebenfalls Semaglutid-haltige Präparat Rybelsus eine Zulassung; es kam jedoch nie auf den Markt: Der G-BA hatte entschieden, dass mit Blick auf die für Rybelsus durchgeführte Zulassungsstudie wegen neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse ein erneutes Nutzenbewertungsverfahren durchzuführen sei und war.

Im erneuten Nutzenbewertungsverfahren kam der G-BA im Jahr 2021 zu dem Schluss, dass ein Zusatznutzen von Semaglutid im Anwendungsgebiet von Ozempic/Rybelsus nicht belegt sei. Somit war der frühere Beschluss aufgehoben. Diese Entscheidung hat das LSG gekippt – und damit den Weg frei gemacht für den alten Erstattungsbetrag, der im Mai 2022 gesenkt worden war.

Semaglutid ist zugelassen zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsreduktion bei Adipositas.

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