Zwar ist der AGI wieder im Plus, aber noch weit vom Allzeithoch (34) im Oktober 2021 entfernt. Warum? Weil die Top-Geschäftshemmnisse Lieferengpässe (87 Prozent), Erhöhung des Kassenabschlages (80 Prozent) und Bürokratie (74 Prozent) den Apotheken das Leben schwer machen. Aber auch Inflation, steigende Energiepreise und Fachkräftemangel hemmen das Geschäft in den Apotheken.

Nur drei von zehn Befragten bewerten die Geschäftslage der eigenen Apotheke als (sehr) gut. Die Lagerbestände sind in der Hälfte der Apotheke überwiegend ausreichend. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Umsatz bei 23 Prozent der Befragten (deutlich) gestiegen.

OTC-Umsatz steigt wegen Preissteigerungen

Zwar ist der OTC-Umsatz um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Der OTC-Absatz aber nur um 0,1 Prozent – wie Zahlen von Solvena powered by Insight Health zeigen. Im Vergleich zu vor der Pandemiezeit ist der Umsatz um 5,2 Prozent gestiegen, aber der Absatz um 5,6 Prozent gesunken. Weniger Absatz bedeutet weniger Packungen. Und auch die Kundenfrequenz ist gesunken: 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und 16,5 Prozent im Vergleich zu Präpandemie.

Das Umsatzplus ist erkauft durch Preissteigerungen. Diese sind endlich und die Steigerungen erschöpft. Der OTC-Preisindex ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp 15 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu vor Corona sind es sogar 19,5 Prozent – basierend auf dem realen Abverkaufspreis.

Kein Wunder, dass die Apothekeninhaber:innen skeptisch in die Zukunft blicken. Nur 15 Prozent, der von aposcope befragten Inhaber:innen schätzen, dass sich die Geschäftslage der eigenen Apotheke voraussichtlich in den nächsten drei Monaten (deutlich) verbessern wird. 20 Prozent glauben, dass sich die Lage (deutlich) verschlechtern wird.

Zur Methodik: Monatlich werden rund 100 Apothekeninhaber:innen per Online-Befragung zur aktuellen konjunkturellen Lage ihrer Apotheke(n) sowie zu ihren Geschäftserwartungen für die nächsten drei Monate befragt. Aus den Antworten bildet sich der AGI.