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OTC-Switch stärkt Apotheken

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„Hätten wir ein produktbezogenes Verfahren, hätten wir viel mehr Möglichkeiten.“, so BAH-Geschäftsführer Dr. Elmar Kroth.Foto: BAH/Andreas Domma
Berlin -

Ohne OTC-Switches hätten Apotheken weniger Spielraum im Rahmen der Selbstmedikation. Darum sind sie eine echte Chance für die Apotheken. Doch der Weg, bis ein Arzneistoff aus der Verschreibungspflicht entlassen wird, kann lang sein und ist nicht immer erfolgreich. Welche Chancen ein Switch bietet und welche Hürden es gibt, diskutieren wir im APOTHEKELIVE am 11. April, ab 19 Uhr mit dem BAH-Geschäftsführer Dr. Elmar Kroth.

Für Cetirizin oder Ibuprofen zum Arzt? Heute unvorstellbar – aber bis 1989 im Fall von Ibuprofen gang und gäbe. 1984 wurde Ambroxol, 1988 Bifonazol, 1992 Aciclovir gegen Lippenherpes und ein Jahr später Loperamid aus der Verschreibungspflicht entlassen. 1994 folgten ACC und Clotrimazol. Den OTC-Statuts erhielten außerdem Hydrocortison zur kutanen Anwendung, zahlreiche Antiallergika oral wie lokal anzuwenden, Diclofenac, Triptane, die Pille danach, Cortison-Nasensprays und Protonenpumpenhemmer. Zahlreiche Wirkstoffe folgten – zuletzt Rizatriptan und Olopatadin.

Einige Switches waren umstritten, aber dennoch erfolgreich – andere scheiterten, weil der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht keine Empfehlung aussprach und das Bundesgesundheitsministerium dem SAV folgte; darunter die Minipille sowie Sildenafil und Tadalfil. Dabei zeigt ein Blick in andere Länder, dass sich in Folge des Switches von Sildenafil die Therapie verbessert hat. Beispielsweise sind in England aufgrund des OTC-Switches von Sildenafil mehr Männer in die ärztliche Versorgung gekommen. Der Grund: Die Beratung in der Apotheke. Erektile Dysfunktion ist ein stummer Marker und Präindikator für beispielsweise kardiovaskuläre Probleme und Diabetes. Die Betroffenen suchen häufiger einen Arzt auf. Somit bietet die Beratung zu erektiler Dysfunktion und Sildenafil die Möglichkeit, zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern.

 

Während ein OTC-Switch für Apotheken und Patient:innen als Win-Win-Situation gesehen werden kann, haben Hersteller in der Regel keinen echten Vorteil. Denn hierzulande sind Switches wirkstoffbezogen. „Hätten wir ein produktbezogenes Verfahren, hätten wir viel mehr Möglichkeiten.“, so BAH-Geschäftsführer Dr. Elmar Kroth, der sich pro Nutzen von OTC-Switches ausspricht.

Welche OTC-Switches wünschen sich die Apothekenteams? Wie läuft es in anderen Ländern? Was sind die Hürden? Darüber sprechen wir im APOTHEKELIVE heute ab 19:00 Uhr. Das sind unsere Gäste: Dr. Kerstin Kemmritz, Präsidentin der Apothekerkammer Berlin, Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft BAH und Thomas Bellartz, Geschäftsführer ELPATO Medien GmbH. Seien Sie live dabei und diskutieren mit. Hier geht`s zur Anmeldung.

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