Die Selbstmedikation in den Apotheken stagnierte im ersten Halbjahr: Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens IMS Health wurden in den ersten sechs Monaten rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte im Wert von 2,37 Milliarden Euro verkauft, das sind 0,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Absatz lag mit 303 Millionen Packungen 2 Prozent niedriger.
Noch schlechter als in der Offizin, wo seit Jahren Rückgänge vermeldet werden, lief das Geschäft diesmal im Mass Market: Außerhalb der Apotheken wurden laut IMS frei verkäufliche Arzneimittel und Gesundheitsprodukte im Wert von 450 Millionen Euro verkauft, das sind 1,6 Prozent weniger als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Die Zahl der Packungen sank um 3,6 Prozent auf 244 Millionen.
Zuwächse gab es dagegen im Versandhandel: Insgesamt wurden 38 Millionen Packungen (plus 9,2 Prozent) im Wert von 361 Millionen Euro (plus 8 Prozent) verschickt. Seit Ende vergangenen Jahres liegt der Marktanteil des Versandhandels bei 11 Prozent. Über dem Durchschnitt liegen laut IMS Mittel zur Gewichtsreduktion (28 Prozent), Herz- und Kreislaufmittel (18 Prozent), Mittel für die Blase und geriatrische Produkte (je 15 Prozent) sowie Schmerz- und Raucherentwöhnungsmittel (je 13 Prozent).
Besonders hohe Zuwächse gab es im Versandhandel bei Otologika (plus 38 Prozent), Beruhigungsmitteln und Stimmungsaufhellern (plus 25 Prozent), Entwöhnungsmitteln (plus 21 Prozent), Ophthalmika (plus 20 Prozent), Mitteln gegen Übelkeit (plus 17 Prozent), Dermatologika sowie Mitteln zur Mundhygiene (je plus 16 Prozent) und Präparaten für den Verdauungstrakt (plus 14 Prozent). Dagegen waren Schlankheitsmittel um 22 Prozent rückläufig.
Um 18 Prozent legte auch der Bereich Körperpflege und Kosmetik zu: Hier wurden 6,2 Millionen Packungen im Wert von 62 Millionen Euro verschickt. Insgesamt ergeben die Zahlen Durchschnittspreise je Packung von knapp 9,50 Euro im Versandhandel, 7,80 Euro in der Offizin und 1,85 Euro im Mass Market.
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