Der OTC-Gesamtmarkt beruhigt sich nach den heftigen Ausschlägen während der Pandemie. Darauf weist die Unternehmensberatung Sempora in einer aktuellen Analyse des ersten Quartals hin. Verglichen wurden die Abverkaufszahlen vor, während und nach der Coronakrise.
Zu Beginn des dritten „Covid-Jahres“ bewegt sich der OTC-Gesamtmarkt der Auswertung zufolge wieder nach oben. Doch das Vor-Pandemie-Niveau ist noch nicht erreicht. In der Summe wurden im Vergleich 6 Prozent weniger OTC-Präparate abgegeben. In den Vor-Ort-Apotheken wird ein Rückgang von 9 Prozent verzeichnet. Der Versandhandel wächst mit 11 Prozent – und erreicht damit laut Sempora noch nicht ganz das hohe Niveau der beiden Vorjahre. Das Unternehmen nutzt für die Auswertung Daten von Insight Health und DatamedIQ.
Nach anfänglichen Hamsterkäufen in 2020 folgten für die Offizin-Apotheken „spürbare Lock-Down-Effekte in 2021“. Besonders hart wurde die Kategorie Erkältung getroffen. Sie erhole sich spürbar, liege jedoch weiter unter dem Umsatzlevel vor der Pandemie. Im ersten Quartal konnten Grippemittel im Vorjahresvergleich in stationären Apotheken um 158 Prozent zulegen; im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2019 bleibt ein Minus von 41 Prozent. Bei Expektorantien liegt die Veränderung auf dem gleichen Niveau.
Teilmärkte wie Vitamine/Mineralstoffe profitieren der Erhebung zufolge weiterhin und halten weitgehend das hohe Niveau. Auch Sonnenschutzmittel konnten in den Vor-Ort-Apotheken im Vorjahresvergleich um 50 Prozent zulegen. Der Verkauf von Antiseptika und Desinfektionsmitteln ist im Vergleich zu 2021 rückläufig (minus 5 Prozent). Im Vergleich zu 2019 wuchs dieses Segment dagegen um 16 Prozent.
Die Unternehmensberatung schließt daraus: „Die Pandemie hat gezeigt, dass sich Konsumentenpräferenzen und der generelle Bedarf an bestimmten Produktgruppen nachhaltig verändern werden.“ Dies erfordere sowohl die Überprüfung der Rolle von Kategorien als auch eine Neubewertung der strategischen Markenprioritäten. Die Apothekenlandschaft habe sich auf „eine geringere Anzahl“ an Betrieben verändert und es gebe „stärkere Unternehmer-Apotheken“ mit neuen – digitalen – Partnerschaften.
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