Grippeimpfstoffe

Optaflu ist freigegeben Karoline Schumbach, 28.09.2012 18:02 Uhr

Berlin - 

Die erste Charge des Grippeimpfstoffes Optaflu (Novartis) ist freigegeben. Damit könnte die Übergangsregelung in Hamburg und Schleswig-Holstein eingehalten werden. Da der Ausschreibungsgewinner Begripal (ohne Kanüle) nicht rechtzeitig liefern kann, hatten die AOK Nordwest und Novartis vergangene Woche eine Übergangsregelung konstruiert. Neben Fluad soll Optaflu ersatzweise geimpft werden. Außerdem wurde gestern die erste Charge von Begripal (mit Kanüle) freigegeben, eine zweite folgte laut Paul-Ehrlich-Institut (PEI) heute.

 

Wie viel Impfstoff sich hinter der Charge verbirgt, kann dem PEI zufolge nicht genau gesagt werden. Normalerweise entspreche eine Charge etwa 100.000 bis 300.000 Impfstoffdosen. Da es sich bei der Chargenprüfung um eine Endkontrolle der fertigen Ware handelt, könnte nächste Woche der Impfstoff in den Arztpraxen zur Verfügung stehen. Ursprünglich sollte Optaflu seit Montag lieferfähig sein.

Der großflächige Einsatz von Optaflu wird allerdings immer noch rege diskutiert. Da Optaflu nicht mit Hühnereiern hergestellt wird, sondern aus MDCK-Zellen befürchten Kritiker, dass der Impfstoff kanzerogen wirke. Das PEI verweist allerdings darauf, dass die in Optaflu enthaltenen Zellen nicht mehr aktiv seien und daher keine funktionalen Nukleinsäuren enthielten. Daher könne auch kein tumorigenes Potential von dem Impfstoff ausgehen.

Zudem war bereits 2009/2010 der Influenza-A/H1N-Impfstoff Celtura (Novartis) im großem Umfang angewendet worden. Dieser werde ebenfalls aus einer solchen Zelllinie hergestellt. Berichte über lokale oder systemische Tumorentstehung hat es laut PEI nicht gegeben.