Erst kam das Wasser, dann war der Strom weg: In Berlin legte der Bruch einer Hauptwasserleitung eine Apotheke lahm. Die Nibelungen-Apotheke musste eine Woche schließen, weil es keinen Strom gab. Apothekerin Steffi Richter ist froh, dass der Katastrophenschutz in der Nacht des Bruchs so gut reagierte.
Der Rohrbruch verursachte einen massiven Wasseraustritt und führte zur Überflutung mehrerer Keller bis unter die Kellerdecke und einer rund 1000 Quadratmeter großen Tiefgarage. Die Feuerwehr war mit mehreren Fahrzeugen vor Ort und sprach von einem massiven Schaden. Mehrere Straßen und ein Pflegeheim waren betroffen. Die Apotheke blieb zwar trocken, doch mit der Abschaltung des Stroms war die Kühlware bedroht.
Der Katastrophenschutz habe sofort reagiert und die Kühlschränke umgeräumt, sagt Richter. Die Inhalte seien ausgelagert worden. Ware sei bei dem Ausfall nicht zu Schaden gekommen. Das Wasser floss die Straße vor der Apotheke entlang, doch der Betrieb blieb trocken. Nur im Keller wurde es nass. Ein Augenzeuge berichtet von einem „reißenden Bach“, der jedoch nach einigen Minuten nachgelassen habe. Das Wasser sei die Gotlindestraße hinuntergelaufen.
Inhaberin Christine Elsell betreibt noch weitere Apotheken, weshalb die Versorgung mit Arzneimitteln gesichert werden konnte. „Wir konnten alle Patienten weiterversorgen“, sagt Richter. Mit einem großen Aushang wurde die Laufkundschaft über die Schließung informiert und das Telefon umgeleitet. Das Personal der Apotheke sei auf die anderen Betriebe verteilt worden. In Zeiten des Fachkräftemangels sei dies kein Problem. „Es hat alles gut funktioniert. Wir hatten viel Aufregung, aber es hat alles geklappt.“ Nach einer Woche gab die Bauaufsicht das Gebäude wieder frei und der Strom wurde angeschaltet.
Der Wasserrohrbruch habe das Thema Stromausfall – auch mit Blick auf den Winter – auf die Agenda geholt. „Natürlich ist so etwas nicht vorhersehbar“, sagt Richter. Dennoch werde über ein Notstromaggregat nachgedacht. Wenn jedoch der Keller volllaufe, in dem es stehe, helfe es auch nicht. Insgesamt bleibe natürlich der Ausfallschaden der Schließung. Doch Richter und das Team sind froh, dass der Betrieb über die Filialen weiter gehen konnte. „Wenn man das in so einer Situation nicht hat, wird es schwierig.“
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