OTC-Medikamente

Öko-Test bewertet Kinder-Arzneimittel APOTHEKE ADHOC, 20.09.2010 13:11 Uhr

Berlin - 

Sind Babys und Kleinkinder krank, ist eine Beratung in der Apotheke oft besonders wichtig. Doch nicht alle Arzneimittel, die für Säuglinge oder Kinder zugelassen sind, können auch empfohlen werden. Zu diesem Ergebnis kommt das Magazin Öko-Test, das für die aktuelle September-Ausgabe unter anderem Antihistaminika, Rhinologika sowie Analgetika für die kleinen Patienten untersucht hat.

Bei Antihistaminika fallen die Ergebnisse gemischt aus: Arzneimittel zum Einnehmen erreichten fast alle ein „sehr gut“. Lediglich die Fenistil-Tropfen von Norvatis bewerteten die Tester aufgrund des müde machenden Wirkstoffes Dimetinden mit „befriedigend“.

Bei Augentropfen und Nasensprays sollten grundsätzlich Einzeldosen bevorzugt werden, weil sie keine Konservierungsstoffe enthalten, so Öko-Test. Ein „sehr gut“ erhielten die als Einzeldosis erhältlichen Augentropfen Cromo-CT, Cromo-Stulln UD und Vividrin iso EDO von Dr. Mann, alle mit dem Wirkstoff Cromoglicinsäure.

Egal, ob Augentropfen oder Nasensprays - für Emulgatoren wie Polysorbat gab es Minuspunkte. Auch der Konservierungsstoff Benzalkoniumchlorid führte zu Notenabstufungen. Dieser Inhaltsstoff wirke allergisierend und könne die Nasenschleimhaut teilweise irreversibel schädigen, so die Tester.

Als „ungenügend“ stufte Öko-Test deshalb die Nasensprays und Augentropfen Livocab und Livocab Direkt (Levocabastin) von McNeil sowie die Augentropfen Alomide (Lodoxamid-Trometamol) von Alcon, Crom-Opthal (Cromoglicinsäure) von Dr. Winzer und Vividrin (Cromoglicinsäure) von Dr. Mann ein. Die Schulnote 5 erhielten Cromo Nasenspray (Cromoglicinsäure) von 1A Pharma sowie DNCG Nasenspray (Cromoglicinsäure) von Stada - sie enthalten zwar kein PEG oder PEG-Derivate, aber Benzalkoniumchlorid.

Konservierungsstoffe führten auch bei Schnupfenmitteln zu Abwertungen, Punktabzug gab es zudem für Sympathomimetika. Elf Rhinologika wurden deshalb als „mangelhaft“ eingestuft, etwa die Nasentropfen Otriven Schnupfen für Säuglinge beziehungsweise Kinder (Xylometazolin) von Novartis, Nasenspray K Hexal (Xylometazolin) und das Nasenspray Nasic für Kinder (Xylometazolin, Dexpantheol) von Cassella-med.

Arzneimittel, die Sympathomimetika, aber kein Benzalkoniumchlorid enthalten, bewerteten die Tester als „befriedigend“, darunter Nasenspray-Ratiopharm Kinder (Xylometalozin). „Sehr gut“ schnitten ausschließlich Salzlösungen ab, darunter Rhinomer von Novartis als Lösung und Spray sowie Bepanthen Meerwasser-Nasenspray (Salzlösung, Dexpanthenol) von Bayer.

Mindestens die Schulnote 3 erhielten dagegen die getesteten Fieber- und Schmerzmittel: Als „befriedigend“ beurteilte Öko-Test Dolormin für Kinder Ibuprofensaft 4 Prozent von McNeil, „sehr gut“ schnitten unter anderem Zäpfchen mit 250 Milligramn Paracetamol von Stada, Sandoz und Ratiopharm ab.

Die Tester erinnerten an die neuen Dosierungsregeln für Paracetamol: Bei Packungsbeilagen, deren Stand älter als 2008 ist, sollten Eltern in der Apotheke oder beim Arzt nach der richtigen Dosierung fragen. Die 250-Milligram-Zäpchen seien etwa erst für Kinder ab 13 Kilogramm - etwa ab zwei Jahren - zu empfehlen.