Kooperation mit Bundesminister Müller

Noventi macht Apotheken klimaneutral

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Berlin -

Noventi setzt sein Engagement für das Klima fort: Nachdem der IT-Dienstleister die Apotheke des Vatikan CO2-neutral gestellt hat, soll nun jeder deutschen Offizin die gleiche Ehre zuteilwerden. Am Donnerstag stellt der Konzern eine Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vor, Schirmherr ist Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) persönlich: Inhaber können ihre Apotheke ab sofort von Noventi klimaneutral machen lassen.

Eine Audienz beim Papst ist wirklich nichts Alltägliches. Wenn man dann noch als erstes deutsches Unternehmen Teil der Klima-Initiative des Vatikans wird, ist die Ehre umso größer – der Ansporn aber auch. „Bei der Vorstellung unserer Initiative im Vatikan gab es Standing Ovations von den Kardinälen“, erinnert sich Noventi-Vorstand Dr. Sven Jansen. „Das war ein im wahrsten Sinne des Wortes erhabener und erhebender Moment.“ Jansen hatte dem Pontifex die Aktivitäten der Unternehmensgruppe für klimaneutrales und nachhaltiges Handeln vorgestellt und war dann selbst tätig geworden: Ende vergangenen Jahres hatte Noventi gemeinsam mit dem Institut Fokus Zukunft die Emissionen der Farmacia Vaticana berechnet und dann ausgeglichen.

Noch in Rom kam der Noventi-Führungsriege der Gedanke, das Engagement für das Weltklima zu verstetigen und dabei die Vor-Ort-Apotheken stärker einzubeziehen. „Die Message ist, dass jeder etwas für einen gesunden Planeten und damit für einen gesunden Menschen tun kann“, erklärt Noventi-Vorstandschef Dr. Hermann Sommer. „Viele denken, das könnten nur Dax-Konzerne. Aber jeder einzelne kann etwas tun, und besonders auch jede Apotheke, als starke Stütze unseres deutschen Gesundheitswesens.“ Diesen Vorsatz will Noventi nun mit einer eigenen Strategie umsetzen: Die Kooperation mit Fokus Zukunft bleibt bestehen und wird nun auf alle deutschen Apotheken ausgeweitet, die teilnehmen wollen.

Und die Teilnahme ist einfach: Auf der Landing Page zeichen-setzen.com können sich Apotheker anmelden und einen Fragebogen ausfüllen. Neben normalen Stammdaten werden dort klimarelevante Faktoren wie der Strom-Mix des Betriebs, der Fuhrpark oder der Abfallverbrauch abgefragt. Fokus Zukunft berechnet dann den ökologischen Fußabdruck der Apotheke. Die Apotheke verpflichtet sich dann, Maßnahmen vor Ort durchzuführen, Noventi wiederum kompensiert den errechneten CO2-Ausstoß der Apotheke, indem es dessen Höhe entsprechend ein Klimaprojekt unterstützt, welches der Förderung von Windenergie eines Impfstoffherstellers in Indien dient.

Neben dem guten Gewissen springt für die Apotheke aber auch marketingtechnisch etwas ab: Teilnehmer erhalten nämlich ein Nachhaltigkeitssiegel, das sie prominent in ihrer Apotheke platzieren können. „Ihre klimaneutrale Apotheke“, steht da auf grünem Grund, ergänzt um das Noventi-Logo und den Bundesadler samt der Erwähnung, dass das Bundesministerium die Schirmherrschaft über das Projekt hat.

Der dafür notwendige Kontakt zu Entwicklungsminister Gerd Müller kam vergangenen Herbst zustande: Da war Noventi Teil der Delegation des Senats der Deutschen Wirtschaft und des Entwicklungsministeriums beim UN-Klimagipfel in New York. Kurz vor der Vatikanreise durfte der Apotheken-Dienstleister als Vertreter Deutschlands vor der UN seine Aktivitäten für klimaneutrales und nachhaltiges Handeln vorstellen. Seitdem war das Unternehmen dem Minister bekannt. Besonders stolz ist man im Hause Noventi darauf, dass es das erste Mal ist, dass der Entwicklungsminister eine solche Schirmherrschaft übernimmt. „Es ist es eine besonders große Ehre für uns“, sagt Jansen.

Am Donnerstagnachmittag stellt Noventi die Kooperation gemeinsam mit Müller vor und erklärt die eigene Klimastrategie. Einen weiteren Grund, sich zu beteiligen, liefert Noventi gleich selbst: Es ist kostenlos. „Noventi trägt den vollständigen CO2-Ausgleich für alle Apotheke Deutschlands, egal ob Noventi-Kunde oder nicht – so kann jeder ohne zu großen Aufwand seinen Teil zum Klimaschutz beitragen“, erklärt Sommer.

Eine der ersten Apotheken, die diesen Beitrag im Rahmen der Noventi-Initiative leistet, ist Andrea Thüring, Inhaberin der Stern-Apotheke im bayerischen Schwebheim. Neu ist das Thema Umweltbewusstsein für sie selbst nicht. „Ich habe zum Beispiel vor längerer Zeit die Beleuchtung im Backoffice-Bereich durch LED-Leuchtmittel ersetzt und auch schon auf Ökostrom umgestellt“, erzählt sie. Dass Rücksichtnahme auf den Planeten nicht immer ohne eigene Einschränkungen möglich ist, weiß sie allerdings auch. „Die Änderung von Arbeitsabläufen erfordert immer erst einmal eine Umstellung und Erschwernis im Alltag“, sagt sie. „Ein Beispiel: Die Reduktion von einzelnen Arbeitsplatzdruckern in meiner Apotheke zu Gunsten eines einzelnen Netzwerkdruckers spart Energie, aber durchbricht erst einmal die Komfortzone eines jeden Einzelnen. Trotzdem ist es das für unsere Umwelt und damit für unser aller Gesundheit wert.“

Sie setzt deshalb auch auf die öffentliche Vorbildwirkung der Kampagne. „Meinen Patienten und Kunden will ich damit bewusst machen, dass ich mich mit meiner Landapotheke sehr wohl verantwortlich für dieses Thema fühle und im Rahmen meiner Möglichkeiten meinen Beitrag dazu leiste“, sagt Thüring. Sie rechne damit, von Kunden auf das Zertifikat angesprochen zu werden. „Gerne bin ich bereit, die getroffenen Maßnahmen zu erläutern.“ Ihr liege viel daran, dass Patienten und Kunden wissen, warum manche Abläufe in der Apotheke sich ändern, beispielsweise bei der Mitgabe von Tüten oder der Frequenz der Arzneimittellieferungen. „Gleichzeitig verdeutlicht die Initiative anderen Unternehmern, dass viele kleine Betriebe gemeinschaftlich einem nennenswerten Beitrag für den Klimaschutz leisten können“, so Thüring.

Bleibt für Noventi und das Klima zu hoffen, dass möglichst viele Apotheken teilnehmen. „Wir laden alle 19.000 Apotheken in Deutschland ein, sich an der Initiative zu beteiligen“, so Sommer. „Wie viele tatsächlich dabei sein werden, ist natürlich schwer vorauszusagen, aber wir haben die Hürden – gemeinsam mit dem Bundesministerium – zur Teilnahme bewusst relativ gering gehalten, wichtig ist, das Bewusstsein zu ändern und das möglichst viele mitmachen und ein Zeichen setzen.“ Das wäre natürlich mit Kosten für den Dienstleister verbunden, doch das Engagement ist ernst gemeint: „Insgesamt investiert Noventi einen siebenstelligen Betrag in das Thema Nachhaltigkeit“, sagt Sommer. Auch weitere Schritte seien bereits geplant: So soll der gesamte Fuhrpark des Unternehmens auf Hybrid- und E-Fahrzeuge umgestellt werden.

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