Zinsklausel für Abrechnung

Noventi erhöht die Preise

, Uhr
Berlin -

Wie im vergangenen Jahr informiert Noventi die Abrechnungskunden kurz vor der Expopharm über eine Preiserhöhung. Ab 1. November gilt ein neues, einheitliches Tarifsystem, für die meisten Apotheken wird es teurer.

Die neue Preisstruktur beinhaltet zukünftig drei Tarifgruppen, die nach dem Abrechnungsvolumen der Apotheke gestaffelt sind. Innerhalb dieser Tarifgruppen sind die Abrechnungssätze für alle Kundinnen und -Kunden einheitlich.

Bei einem monatlichen Rezept-Brutto zwischen 400.000 und 800.000 Euro etwa werden 0,15 Prozent auf das Rezept-Brutto veranschlagt. Bis zur Grenze von 400.000 Euro sind es 0,17 Prozent, ab 800.000 Euro sind es 0,13 Prozent. Zum Vergleich: Nach der AvP-Pleite wurden teilweise Konditionen von unter 0,1 Prozent geboten, zuletzt waren es im Markt immer noch je nach Laufzeit 0,11 bis 0,12 Prozent.

Ab einem Rezeptwert von 750 Euro sinkt die Gebühr auf 0,08 Prozent; auch hier lag die Grenze zuletzt deutlich niedriger bei bis zu 500 Euro. Einen Basisbetrag gibt es für die Apotheken (§ 300 SGB V) nicht. Für die Hilfsmittelabrechnung (§ 302 SGB V) bezahlen Apotheken unverändert 13 Euro als Basisbetrag sowie 0,85 Prozent auf das Rezept-Brutto.

Kopplung an Zinsentwicklung

Die Finanzierungsgebühr wird künftig an die Zinsentwicklung gekoppelt, hier hatte Noventi zuletzt mit der dynamischen Entwicklung zu kämpfen. Als Gebühr für vorgezogene Abschläge fallen je Banktag 0,018 Prozent an, hinzu kommt der variable Anteil, der dem jeweils dem auf den Banktag heruntergebrochenen 1-Monats-Euribor, wie er von der Deutschen Bundesbank für den vorletzten Banktag des dem Abrechnungsmonat vorangegangenen Monat veröffentlicht ist, entspricht, sofern er größer Null ist.

Der Wert kann auf der Website eingesehen werden. Da er für den 30. August bei 3,654 Prozent lag, betragen die variablen Finanzierungsgebühren für September pro Tag 0,01015 Prozent (3,654 Prozent / 360 Tage). Noventi verspricht den Kunden, dass sie auch von einer Absenkung des Zinssatzes profitieren können. Außerdem wird die Energiekostenpauschale von 12,91 auf 8,90 Euro pro Monat abgesenkt.

Kostenvoranschlag wird teurer

Neue Preise gibt es auch für das Einreichen von elektronischen Kostenvoranschlägen (1,99 Euro) und elektronischen Kostenvoranschlägen per Fax (3,99 Euro).

Unverändert bleiben die Handlingspauschalen in Höhe von 2 Cent pro eingereichtem Rezept sowie die Gebühren für die Rezeptabholung (11,40 Euro je Standard-Abholung und 25 Euro je Sonder-Abholung).

Einsparungen reichen nicht

Der starke Zinsanstieg sowie die anhaltend hohe Inflation verursachen laut Noventi erhöhte allgemeine Kosten sowie steigende Produktionskosten, die man nur zum Teil durch Einsparungen kompensieren könne. „Diese Entwicklungen erfordern eine Anpassung der Preisstrategie, um faire und gleichzeitig marktgerechte Preise zu gewährleisten. Wir haben daher unsere Preismodelle sorgfältig geprüft und entschieden, dieses neue, transparente und einheitliche Tarifmodell einzuführen. Bedingt durch die externen Rahmenbedingungen sahen wir uns außerdem veranlasst, eine Preisanpassung durchzuführen“, so Mark Böhm, Vorstand Markt & IT.

Laut Böhm kommt es durch die Staffelung nach Abrechnungsvolumina bei „etlichen Kundinnen und Kunden“ zu einer Preisreduzierung. „Zwar mussten wir infolge externer Faktoren wie Inflation und steigender Zinsen die Preise grundsätzlich anpassen. Unser Ziel jedoch ist es, unseren Kundinnen und Kunden durch die Staffelung nach Abrechnungsvolumina entsprechende Konditionen wie vergleichbaren Apotheken anbieten zu können.“

    Newsletter
    Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

    Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

    Lesen Sie auch
    Mehr zum Thema
    Mehr aus Ressort
    Kein Bewusstsein für Leistung vorhanden
    Notdienst: Apotheker für 50 Prozent Luxus-Aufschlag
    Neue Nische für Zwischenhändler
    Skonto über Großhandelsapotheken?

    APOTHEKE ADHOC Debatte