Hochwasser

Noteinsatz in beiden Apotheken – 10.000 Euro Schaden

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Berlin -

Die Unwetter vom Wochenbeginn forderten auch in Kaiserslautern ihren Tribut. Hier musste ein Apotheker gleich in seinen beiden Apotheken zum Noteinsatz anrücken.

Christian Brand ist Besitzer der Apotheke am Schillerplatz und ihrer Filiale, der Stadt-Apotheke. Beide Betriebe meldeten am Montagabend ihrem Chef Land unter. „In der Stadt-Apotheke stand im Keller der Pegel zunächst auf zehn Zentimeter, während unserer Rettungsarbeiten stieg er auf 20 Zentimeter an.“ Der Altbau in der Hauptapotheke sei schwerer getroffen gewesen. „Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1920, der Boden im Keller ist nicht eben.“

Das Wasser sei hier durch den Keller einer benachbarten Arztpraxis eingetreten. Eigentlich hätte ein eingebautes, automatisches Pumpensystem das Schlimmste verhindern sollen: „Aber sie fiel wohl aus, je nach Standort stand das Wasser dann auf bis zu 40 bis 50 Zentimeter.“ Die Feuerwehr sei hier mit ein paar Einheiten ausgerückt.

In den letzten zehn bis 15 Jahren sei Kaiserslautern vermehrt von schlimmen Unwettern heimgesucht worden, sagt Brand. „Vor zwei Jahren stand in der Stadt-Apotheke das Wasser im Keller 5 bis 6 Zentimeter, in der Apotheke am Schillerplatz etwa zwei Zentimeter. Danach räumten wir unser Material auf Regale etwa 20 Zentimeter über den Boden.“

So hatten die beiden Apotheken jetzt noch Glück im Unglück. Beide Offizinen blieben unberührt. „In den Kellern traf es vor allem Deko-Material, Werbemittel und nur wenige Medikamente. Einiges wurde durch die Wassermassen auch umgeworfen, versank und ist jetzt nicht mehr zu gebrauchen.“

In der Hauptapotheke standen allerdings etwa 30 Ordner für die Finanzverwaltung im Wasser. „Ich lasse sie erst mal trocknen und traue mich dann vielleicht mal hineinzuschauen. Das meiste ist in der EDV erfasst, aber die Originalbelege hatte ich hier abgeheftet, die könnten verloren gegangen sein.“

Sein Team habe großartige Arbeit geleistet, um den Betrieb am Laufen zu halten, betont der Besitzer. Viel Zuspruch habe es auch auf ein Facebook-Posting gegeben: „Die vielen tollen Kommentare, der vielfach mitfühlende Zuspruch und viele unfassbar nette Hilfeangebote haben Energie gegeben, diese mittlere Katastrophe Stück für Stück aufzuarbeiten und hinter uns zu lassen.“ Jetzt ist die Versicherung am Zug. „Den Schaden in der Hauptapotheke schätze ich vorerst auf 6000 bis 8000 Euro, in der Filiale auf 2000 Euro.“

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