Pünktlich vor Weihnachten erhalten die Apotheken ihre erste Notdienstpauschale: Pro geleistetem Volldienst überweist der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) heute 223,79 Euro an die Rechenzentren oder direkt an die Apotheken. Insgesamt zahlt der NNF 16.062.974,83 an die Apotheken aus.
Die Pauschale wird für die ersten beiden Abrechnungsmonate August/September gezahlt. In diesem Zeitraum haben die 20.304 Apotheken in Deutschland insgesamt 71.777 Notdienste erbracht.
Finanziert wird der Notdienstzuschuss über einen Festzuschlag von 16 Cent pro Rx-Packung. Die Landesapothekerkammern melden die Zahl der tatsächlich geleisteten Notdienste pro Apotheke. Die Höhe der Pauschale wird daher pro Quartal variieren. Jeder Volldienst von 20 Uhr bis 6 Uhr wird mit dem Betrag vergütet.
Beim Deutschen Apothekerverband (DAV) ist man mit dem Aufbau des Fonds zufrieden: „Der Notdienst der Apotheken spielt für die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Menschen eine entscheidende Rolle“, sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker.
„Mit den Zuschüssen für diese Gemeinwohlpflicht werden gerade die Apotheken im ländlichen Raum, die häufiger Notdienste als städtische Apotheken leisten müssen, gestärkt“, so Becker weiter. Die Steuerberatungsgesellschaft Treuhand Hannover hatte ausgerechnet, dass eine Landapotheke pro Jahr mit durchschnittlich 10.000 Euro profitieren. Bei einer typischen Apotheke liege der Wert bei etwas über 3000 Euro.
Zusätzlich zur Notdienstpauschale können die Apotheken von Patienten auch weiterhin eine Notdienstgebühr von 2,50 Euro pro Inanspruchnahme verlangen. Nur wenn der Arzt auf dem Rezept das noctu-Feld ankreuzt, ist der Patient grundsätzlich befreit.
Becker ist auch von der Struktur des Fonds überzeugt: „Durch geringe Verwaltungs- und Personalkosten arbeitet der Fonds effizient und kostengünstig.“ Der DAV verwaltet den Fonds unter Aufsicht des Bundesgesundheitsministeriums (BMG).
Die Verwaltungskosten des Fonds belaufen sich laut Plan in diesem Jahr auf 2,1 Millionen Euro. Davon entfallen allerdings 718.000 Euro auf Investitionsausgaben in der Einrichtungsphase. Zudem hat der Fonds eine Risikorücklage von 553.000 Euro aufgebaut, weitere 327.000 Euro flossen in die Betriebsmittelrücklage.
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