Abda bleibt entspannt

Notdienst: Kammerpräsident warnt vor Kollaps

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Berlin -

Die Lieferengpässe werden über die Feiertage nicht abreißen. Dr. Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, zeichnet ein düsteres Bild für die bevorstehenden Notdienste. Die Abda kommuniziert derweil, dass es keinen Grund für Panik gibt.

Die dramatischen Lieferengpässe zahlreicher, sehr dringend benötigter, teils lebenswichtiger Medikamente haben sich laut Hoffmann in vielen Fällen zu einem akuten Versorgungsengpass entwickelt, der auch über die Feiertage nicht abreißen wird. Im Gegenteil: Man erwarte eine riesige Nachfrage nach Arzneimitteln – von Antibiotika, über Husten- und Fiebersäfte bis hin zu Zäpfchen.

„Die Kolleginnen und Kollegen im Notdienst tun was sie können – zaubern gehört nicht dazu“, sagt Hoffmann. „Es ist davon auszugehen, dass einigen Menschen nicht geholfen werden kann, obwohl genau das zum Selbstverständnis der Teams in den Apotheken gehört: zu helfen. In der aktuellen Situation sind wir aber machtlos – man kann es nicht anders sagen.“ Im Nacht- und Notdienst seien zudem die Kapazitäten begrenzter als zu den üblichen Öffnungszeiten.

„Lage ist sehr ernst“

„Bisher galt der Satz: Niemand verlässt unversorgt eine Apotheke. Über die Feiertage rechnen wir damit, dass diese Aussage so nicht mehr gelten wird. Aus Liefer- werden Versorgungsengpässe. Die Lage ist sehr, sehr ernst“, erklärt der Kammerpräsident.

Unmut und Unverständnis von Patientinnen und Patienten, Kundinnen und Kunden könne er sehr gut verstehen. „Aber Apothekerinnen und Apotheker, die nachts um 3 Uhr an der Notdienstklappe stehen, versuchen wirklich alles, um ihnen zu helfen. Sie können für die Situation am allerwenigsten. Und ich erwarte, dass respektvoll und anständig mit meinen Kolleginnen und Kollegen umgegangen wird. Wer seinem Ärger Luft machen möchte, sollte bei Abgeordneten und seiner Krankenkasse protestieren, nicht bei uns.“

Dem gesetzlichen Auftrag, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen, wolle jede Apotheke nachkommen: „Das kann sie aber nur, wenn sie die Medikamente auch hat. Bei einem Elektromarkt ist geiz schon lange nicht mehr geil. Wäre schön, wenn das schnellstmöglich auch für Arzneimittel gelten würde“, so Hoffmann.

„Keine Panik“

Bei der Abda liest sich die Situation zu den Notdiensten während der Feiertage weniger besorgniserregend: „Keine Panik zum Jahresende“, heißt es in einer Presseinformation von heute. „Auf uns können sich die Menschen verlassen – wir sind rund um die Uhr an 365 Tagen für die Versorgung mit Medikamenten da und werden auch bei Lieferengpässen im Nacht- und Notdienst zu Weihnachten eine individuelle und verantwortungsvolle Lösung für alle Patientinnen und Patienten finden“, sagt Abda-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.

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