Grippe- und Corona-Impfungen

Nordrheins Apotheken sind Impf-Champions

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Berlin -

Die Apotheken in Nordrhein sind laut Landesapothekerverband (AVNR) deutschlandweit Spitze bei Grippe- und Corona-Impfungen. Nachdem schon das Pilotprojekt zu Influenza erfolgreich lief, sei die Zahl der teilnehmenden Apotheken und der dort stattfindenden Impfungen rasant gestiegen. Folge: Nirgends sonst wurden so viele Impfungen pro Apotheke durchgeführt wie im Rheinland.

Mit etwa 300 impfenden Apotheken hat das Rheinland laut AVNR im bundesweiten Vergleich die Nase vorn. Bei Grippeimpfungen beläuft sich der Anteil auf 11 Prozent aller Apotheken im Kammerbezirk und ist damit mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (6 Prozent). Bei Corona-Impfungen sind es 14 Prozent im Vergleich zu 9 Prozent im Bundesdurchschnitt.

Anders ausgedrückt sehen die Zahlen für Nordrhein im Vergleich zur Zahl bundesweit wie folgt aus:

  • Apotheken: 2002 von bundesweit 18.150 = 11 Prozent
  • Apotheken die Grippeimpfungen durchführen: 225 von 1115 = 20 Prozent
  • Durchgeführte Grippeimpfungen: 9220 von 56.000 = 16 Prozent
  • Apotheken die Covid-19-Impfungen durchführen: 286 von 1577 = 18 Prozent
  • Durchgeführte Covid-19-Impfungen: 76.340 von 315.500 = 24 Prozent

Quelle: Gedisa/AVNR

„Monat für Monat entscheiden sich weitere Apotheken dazu, das Impfen als Dienstleistung anzubieten“, kommentiert Verbandschef Thomas Preis.

Im Oktober 2020 wurde in einer Bonner Apotheke zum ersten Mal in Deutschland in einer Apotheke gegen Grippe geimpft. Ein Jahr später boten bereits fast 150 Apotheken im Rheinland Grippeimpfungen im Rahmen eines Modellprojektes mit der AOK Rheinland/Hamburg an und führten etwa 1300 Grippeimpfungen durch. Seit Herbst 2022 können alle Bürgerinnen und Bürger, egal wie sie versichert sind, sich in etwa 230 Apotheken im Rheinland gegen Grippe impfen lassen. Das hat zu einem enormen Anstieg der Grippeimpfungen in Apotheken geführt.

So hat sich die Anzahl der durchgeführten Grippeschutzimpfungen in Apotheken im Rheinland seit dem Impfstart im Oktober 2020 von etwa 400 in 2020, über dann 1300 in 2021 auf fast 10.000 in der aktuell laufenden Saison 2022/23 erhöht. „Und die Impfsaison ist ja noch nicht vorbei. Das sind sensationelle Zahlen!“, kommentiert Preis.

Bei den erst im Februar 2022 gestarteten Corona-Impfungen konnte die anfängliche Anzahl von 1250 im ersten Monat bis Jahresende auf insgesamt fast 80.000 ebenfalls enorm gesteigert werden. „Das niedrigschwellige Impfangebot der Apotheken hat sich bewährt. Die aktiv impfenden Apotheken berichten von der hohen Zufriedenheit der geimpften Bürgerinnen und Bürger“, so Preis. „Viele impfende Kollegen berichten auch davon, dass alle diejenigen, die im Sommer mit der Corona-Impfung in der Apotheke positive Erfahrungen gemacht haben, dann auch im Herbst das Angebot genutzt haben und jetzt schon fast automatisch zur Grippeimpfung in die Apotheke kommen“, so Preis weiter.

Impfen ist schon Routine

„Das Impfen in der Apotheke ist sicher und mittlerweile zur Routine geworden. Deshalb ist es auch gut, dass der Gesetzgeber Corona- und Grippeimpfungen als Regelleistung in den Apotheken fest etabliert hat“, so Preis. Die Vorteile des Impfens in der Apotheke für die Bürgerinnen und Bürger sind die gute und unkomplizierte Erreichbarkeit. Auch die Öffnungszeiten kämen vielen entgegen, zum Beispiel mittwochs- und freitagsnachmittags, genauso wie samstags sei Impfen möglich. Das regele aber jede Apotheke für sich. Vielfach gäbe es auch bereits ein Vertrauensverhältnis zwischen impfenden Apothekerinnen und Apothekern und ihren Impflingen. Denn oft kennen die Apotheker die Patienten gut, weil sie dort auch mit Medikamenten individuell versorgt würden, so Preis weiter.

„Wir gehen davon aus, dass durch das gut erreichbare Impfangebot der Apotheken die Impfquoten bei Corona- und Grippeimpfungen in den nächsten Jahren deutlich gesteigert werden können“, erklärt Preis. Denn beispielsweise hat Deutschland bei den jährlichen Grippeimpfungen noch viel aufzuholen. Während die WHO eine Impfquote von 75 Prozent empfiehlt, belief sich die Influenza-Impfquote von über 60-Jährigen in der Saison 2020/2021 bundesweit auf nur rund 47 Prozent. Die Steigerung der Impfquoten sei auch bei vielen anderen Schutzimpfungen wichtig, so Preis weiter. Deshalb wäre es wünschenswert, dass Apotheken schon bald weitere Impfungen, wie beispielsweise die FSME-Impfungen anbieten könnten.

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