Apotheken sollen bei der Impfkampagne einbezogen werden. Das hat die Bund-Länder-Runde laut dem voraussichtlich neuen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vereinbart. Demnach soll es noch vor Weihnachten eine große Booster-Offensive sowie eine 2G-Regel für den Einzelhandel geben.
„Bis Weihnachten sollen bis zu 30 Millionen Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen möglich gemacht werden. Dafür soll der Kreis
derjenigen, die Impfungen durchführen dürfen, deutlich ausgeweitet werden“, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert nach der Schalte mit. Deshalb sollten Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte in die Impfkampagne miteinbezogen werden: „Wenn ich den Bundestag richtig verstehe, ist er bereit, das jetzt auf den Weg zu bringen“, sagte Scholz laut „Spiegel online“ mit Blick auf die erforderlichen rechtlichen Anpassungen.
„Die umgehende Einrichtung eines neuen Bund-Länder-Krisenstabs im Bundeskanzleramt wird Koordinierung und Zusammenarbeit bei der Steuerung der Impfkampagne, bei Impfstofflieferung und -verteilung stärken. General Carsten Breuer wird diesen Krisenstab leiten.“
Für die Apotheken noch relevant: Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung sollen die Impfzertifikate nur noch ein halbes Jahr nach der Impfung gültig sein. Bereits am Donnerstag soll es die nächste Bund-Länder-Runde geben, auf der die Maßnahmen konkretisiert werden könnten, wie Regierungssprecher Steffen Seibert mitteilte.
Zu den Corona-Maßnahmen zählt zudem eine einrichtungsbezogene Impfpflicht – wobei sich Scholz selbst auch eine allgemeine Impfpflicht vorstellen kann. Über letztere könnte im Bundestag ohne Fraktionszwang abgestimmt werden. An den Schulen soll wieder Maskenpflicht herrschen und der Zugang zu Veranstaltungen auf Geimpfte und Genese begrenzt werden. „Handlungsbedarf“ wird auch bei Großveranstaltungen gesehen.
Erst gestern hatten die Gesundheitsminister der Länder zur Beschleunigung der Corona-Impfungen auch Impfungen in Apotheken und Zahnärzte gefordert. Auch FDP-Chef Christian Lindner und der designierte Bundeskanzler Olaf Scholz sind dafür, genauso wie Angela Merkel. Einzig der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte den Apotheken unterstellt, selbst kein Interesse daran zu haben.
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