Entsorgung

Noch keine Lösung für Altmedikamente

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Zum Ende des Jahres sollte es eigentlich eine neue bundesweite Lösung für die Entsorgung von Altmedikamenten in Apotheken geben. Doch eine Einigung ist bislang nicht in Sicht. Noch immer verhandeln der Deutsche Apothekerverband (DAV), Herstellerverbände und der Entsorgungsanbieter VfW über ein für die Apotheken kostenfreies Rücknahmesystem alter Arzneimittel.

Mit der Änderung der Verpackungsverordnung hatte VfW sein bis dahin kostenfreies Abholsystem zum 1. Juni eingestellt. Seitdem müssen Apotheken eigene Lösungen finden - von der Nicht-Annahme bis zur eigenen Lieferung zur Schadstoffstelle. Kostenpflichtige Angebote scheinen für Apotheken nicht besonders attraktiv zu sein, wie die Nachfrage bei zwei Anbietern zeigte.

Mehr als 2000 Apotheken nehmen bislang bundesweit an dem System Remedica teil, das von VfW seit August angeboten wird, so Geschäftsführer Dr. Michael Heising gegenüber APOTHEKE ADHOC. Die Zahl wachse langsam aber stetig. Allerdings hätten die Apotheker im Vorfeld weit größeres Interesse signalisiert.

Mit Hilfe des Apothekenbedarfsherstellers Wepa sollte die Mehrheit der Apotheken erreicht werden, denn über das Unternehmen können neben Rezepturartikeln auch Müllsäcke für die Altmedikamente bestellt werden. Die Entsorgung übernimmt dann VfW. 100 Euro kostet das Paket aus 20 Säcken inklusive Abholung.

Auch die Berliner Medi-Tonne läuft eher langsam an. Laut der Stadtreinigung BSR beteiligen sich derzeit rund ein Viertel der Apotheken in den drei Testbezirken. „Für eine Produkteinführung ist das ein guter Erfolg“, sagte ein Sprecher gegenüber APOTHEKE ADHOC. Mitte diesen Monats soll das Projekt ausgeweitet werden, so dass alle Berliner Apotheken die Medi-Tonne nutzen können.

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