Wenn Apotheken unter Wasser stehen, ist schnelle Hilfe gefragt. Idealerweise werden spezialisierte Fachbetriebe beauftragt, um eine möglichst schnelle Wiedereröffnung zu gewährleisten. Worauf es dabei ankommt, erklärt Lothar Droste, Vorstand der Deutsche Gütegemeinschaft Immobilien-Schaden-Service, kurz DISDG.
Über den Schadendienst24 sind spezialisierte Abteilungen in Haustechnikbetrieben zusammengeschlossen, die sich um die schnelle erste Hilfe bei Wasserschäden kümmern. Die DISDG übernimmt die Aus- und Fortbildung der Fachleute, die Qualitätssicherung und die Abwicklung mit den Sachversicherern. Etwa 100 Betriebe in Deutschland und Österreich haben eine solche Abteilung.
In den aktuell vom Hochwasser betroffenen Gebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz haben die Haustechnikbetriebe gerade alle Hände voll zu tun. Und weil Apotheken systemrelevant sind, bekommen sie besonders schnell Hilfe. „Das wissen diese Betriebe, eine Apotheke geht einfachen Einfamilienhäusern natürlich vor“, so Droste. „Dann ist es wichtig, dass man möglichst zügig die Erstversorgung macht: Keller leer pumpen, Betriebsbereitschaft sicherstellen.“
Der betroffene Raum – in der Regel der Keller – werde dann vom Rest des Betriebes abgetrennt, damit die Apotheke selbst möglichst geöffnet bleiben kann. „Denn das ist ja wichtig für die Bevölkerung.“ Natürlich sei immer zu prüfen, ob der Hauptbetrieb hygieneseitig betroffen sei. „Das kann man heutzutage mit mobilen Laboren untersuchen, die Ergebnisse hat man innerhalb einer halben Stunde“, so Droste. Zumindest sei dann bekannt, was kontaminierte ist und gegebenenfalls abzutrennen ist. Auch für die Dokumentation seien solche Testungen wichtig.
Doch im Moment sei in den betroffenen Gebieten so viel los, so dass nicht allen sofort geholfen werden kann, berichtet Droste. In dieser Ausnahmesituation sei im Vorteil, wer schon in der Vergangenheit Kontakt zu der entsprechenden Firma aufgenommen hat: Die Gegebenheiten vor Ort sind dann bekannt und eine schnelle Kontaktaufnahme ist möglich. Gerade im Rheinland seien viele Apotheken aufgrund der Gefährdungslage gut vorbereitet, berichtet Droste.
Denn um Geschwindigkeit geht es vor allem: Die Betriebe rücken mit Generatoren an, um auch ohne Stromversorgung auspumpen zu können. Allerdings besteht vielerorts noch das Problem, das aktuell noch Wasser nachläuft. Wenn die Apotheke selbst einen halben Meter unter Wasser steht und der Keller ist vollgelaufen, dann geht es laut Droste darum, die Lage zunächst zu stabilisieren.
Gegen die dann nicht vermeidbare Betriebsunterbrechung seien Apotheken in der Regel versichert. Um diese so kurz wie möglich zu halten, müssen die Handwerker nicht nur das abpumpen, desinfizieren und trocknen, sondern auch gleich ab dem ersten oder zweiten Tag alle Untersuchungen mitmachen. Zusammen mit dem Sachversicherer wird dann der schnellste Weg gesucht, den Betrieb wieder ans Laufen zu bringen. Wenn fachlich alles geklärt ist, muss die Apotheke zum Schluss auch noch abgenommen und freigegeben werden. „Dabei geht es um schnelles Handeln und das ist unsere Devise“, so Droste.
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