Er hätte nach seinem Pharmazieabschluss auch in der Industrie anfangen können. Doch Holger Kohler entschied sich, in seinen Heimatort Mönsheim in Baden-Württemberg zurückzukehren – und eine Apotheke zu gründen. Mit nur 26 Jahren eröffnete er in der ländlichen Gegend zum Monatsanfang die Heckengäu-Apotheke.
„Ich habe sehr großen Spaß an der Arbeit in der Offizin. Und mir liegt es am Herzen, die medizinische Versorgung in meinem Ort und den umliegenden Dörfern sicherzustellen“, begründet der junge Apotheker seine Entscheidung. Das sei nicht die Norm; viele seiner ehemaligen Kommilitonen promovierten nun oder gingen in die Industrie.
Doch das war für Kohler keine Option: In der Industrie stünden eher pharmazeutische Technologie und Qualitätskontrolle im Vordergrund; man arbeite vorrangig im Labor. „Ich möchte Kontakt zu Menschen, sie beraten und ihnen direkt helfen", sagt er. Dazu sei die öffentliche Apotheke wie geschaffen.
Laut Kohler unterstützen alle Bekannten sein Vorhaben: „Es gab eigentlich niemanden, der Bedenken geäußert hat. Die Leute im Ort freuen sich und sind dankbar, dass sie wieder eine Apotheke bekommen.“ Denn im vergangenen Jahr musste die Apotheke im Ort schließen; die Inhaberin hatte das Rentenalter erreicht und keinen Nachfolger gefunden.
Kohler steckte damals noch im Praktischen Jahr und konnte sich damit nicht für die Übernahme bewerben. Das Jahr hat er in Pforzheim absolviert; dort hat er in der Nordstadt-Apotheke und im Krankenhaus gearbeitet. Studiert hat der Mönsheimer in Würzburg.
Seine Apotheke hat er im Gebäude des ehemaligen Schleckers untergebracht. „Wichtig war mir, dass sie gut erreichbar und barrierefrei ist sowie genügend Parkplätze hat“, sagt Kohler. Diese Bedingungen erfülle der Standort im denkmalgeschützten Haus aus dem Jahr 1734. „Heckengäu-Apotheke“ soll die neue Apotheke heißen. „Heckengäu wird die Region um Mönsheim genannt“, erklärt Kohler. Auf dem Logo seiner Apotheke sei zudem die Hagebutte abgebildet: „Sie ist sehr typisch für unsere Gegend und zudem eine Heilpflanze.“
Wie die Apotheke anlaufen werde, könne Kohler noch nicht einschätzen. „Ich hoffe natürlich, dass sie gut angenommen wird“, sagt er. Dass er noch recht jung ist, sieht er nicht als Nachteil: „Ich glaube nicht, dass das Alter etwas ausmacht."
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