Seit Dienstag sind neue 50-Euro-Scheine im Umlauf. Sie sollen sicherer sein als ihre Vorgänger, von denen allein im Jahr 2016 insgesamt 82.200 Fälschungen aus dem Verkehr gezogen wurden. In Deutschland ist dem neuen Fünfziger ein Siegeszug gewiss: Die Deutschen lieben trotz vieler mobiler Bezahlmöglichkeiten ihr Bargeld wie kaum ein anderes europäisches Land.
Das ist neu bei den Scheinen: Die neue „Prüf-50“ am linken unteren Rand wechselt je nach Lichteinfall die Farbe von Blau auf Grün. Neu ist auch das Porträtfenster im Prüfstreifen – hier kann man – wie beim „neuen“ Zwanziger – durch den Schein durchgucken. Der braun-orange Farbton bleibt unverändert.
Weitere neue Sicherheitsmerkmale: die Scheine haben ein Wasserzeichen der Mythenfigur Europa und des Wertes, es gibt ein fühlbares Relief bei Zahl und Hauptmotiv, tastbare Linien an den Rändern. Der Sicherheitsfaden erscheint im Gegenlicht als dunkler Streifen und Euro-Symbol und Wert. Der Streifen am rechten Rand zeigt beim Kippen Hologramme der Europa, des Hauptmotivs, des Euro-Symbols und des Werts.
Bei so vielen Kontroll-Möglichkeiten lieber doch schnell und einfach mit der Girocard bezahlen? Die Deutschen gelten in Finanzkreisen als konservativ, mehr als die Hälfte aller Umsätze wurden im Jahr 2016 bar beglichen. Das Zahlverhalten hängt stark von den Beträgen ab: kleinere Summen werden eher mit Bargeld bezahlt, bei Beträgen ab 20 Euro zücken die Konsumenten gern ihre Girocard (ehemals EC-Karte).
Vorne dabei beim bardgeldlosen Bezahlen sind die Linda Apotheken, die seit Juni 2016 eine App mit Bezahlfunktion in Kombination mit dem hauseigenen Punktekonto-Service des Bonussystems Payback anbieten. Der Kunde registriert sein Konto mittels App und kann bei angeschlossenen Händlern mobil und kontaktlos durch Scannen des QR-Codes bezahlen. Derzeit bieten dm, Real, Galeria Kaufhof, Aral und Alnatura das System in allen ihren Filialen an.
Das Zauberwort heißt NFC, eine Methode, die vielen Finanzexperten als Zahlungsmethode der Zukunft gilt. Einfach Smartphone an die Kasse halten – und schon sind die Brötchen oder die Augentropfen bezahlt. NFC bedeutet „Near Field Communication“ und ist ein Funkstandard zur drahtlosen Datenübertragung.
In den meisten neuen Smartphones ist NFC verbaut, sodass man mit ihnen bargeldlos bezahlen kann. Das Smartphone oder eine NFC-fähige Kreditkarte muss nur an das Terminal gehalten werden, um den Geldbetrag zu begleichen. Mit NFC funktioniert auch der Datenaustausch zwischen Smartphones oder Tablets, wenn man zum Beispiel zwei Android-Geräte mit NFC-Chip aneinanderhält, kann man mit einem Klick Daten übertragen.
Die kartenausgebenden Institute sind auf diese Cashless Payment-Zahlungsmethode bestens eingestellt, immer mehr Debitkarten (früher EC-Karte) werden mit NFC-Chip ausgeliefert. Die technischen Voraussetzungen auf Seiten der Netzbetreiber (zum Beispiel TeleCash, Concardis oder Ingenico) sind ebenfalls weitgehend vorhanden.
Die Finanzbranche und NFC-Fans warten gespannt auf den Start von Apple Pay.
In dreizehn Ländern, darunter die USA und China, können Kunden schon mit Apple Pay mobil bezahlen, Voraussetzung für die Nutzung der NFC-Payment-Methode ist eine Datenverbindung am iPhone oder der Apple Watch. Die „Wallet App“ speichert die Kredit- und Debitkarten, Kunden- oder Bonuskarten direkt auf dem Gerät, an einer Kasse mit NFC-Terminal kann der Kunde kontaktlos und binnen weniger Sekunden bezahlen.
Bezüglich des Starttermins hält sich Apple bedeckt, auf der Website hat das Unternehmen kürzlich umfangreiche Informationen freigeschaltet – für Experten ein untrügliches Zeichen dafür, dass es bald losgehen wird.
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