Rezeptformulare

ABDA: Lieber spät und falsch als nie

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Berlin -

Die Neuerungen an den Rezeptköpfen beschäftigen seit mehr als einer Woche die Apotheken: Fehlende Ziffern und die neue Länge der Kassen-IK haben die Software gehörig durcheinander gebracht. Während die Beteiligten auf der Ärzteseite schon seit langem informiert waren, traf die Umstellung die Apotheker vollkommen unerwartet.

Hintergrund ist die Umstellung der Datenverarbeitung auf die Formate der elektronischen Gesundheitskarte (eGK). In diesem Zuge wurde die Kassennummer in Kostenträgerkennung umbenannt und durch eine vorangestellte „10“ zu einer neunstelligen Kennzeichnung. Das entsprechende Feld auf den Rezeptköpfen wurde entsprechend vergrößert, der Platz für den Versichertenstatus, der ebenfalls neu codiert wird, etwas verkleinert.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bereitet die Anbieter von Praxissoftware nach eigenen Angaben bereits seit einem Jahr auf die Änderungen vor. Die Programme wurden im Rahmen der Zertifizierung geprüft – zwölf kleinere Firmen haben daraufhin keine neue Zertifizierung erhalten. Die Ärzte wurden darüber informiert, dass sie ihre EDV aktualisieren sollen – was nicht alle interessierte – und dass sie alte Rezeptvordrucke aufbrauchen könnten.

Die Apotheker und ihre Dienstleister wurden hingegen überrascht. Eine Woche nach der Umstellung informierte die ABDA die Rechenzentren darüber, dass man „aus gegebenem Anlass“ bei der KBV die „in diesem Kontext offenkundig gewordenen leichte Änderung des Personalienfeldes“ nachgefragt habe und nun offiziell informiert worden sei. Zur Verfügung gestellt wurden die Rundschreiben, die im September an die Ärzte verschickt worden waren.

Die ABDATA wandte sich einen Tag später, am 10. Oktober, an die Softwarehäuser und teilt „der guten Ordnung halber“ mit, dass das Personalienfeld „leicht geändert“ sei. Diese Änderungen bedeuteten „keine Auswirkungen für Apotheken und Rechenzentren“.

Das hatten bis dahin viele Apotheker und auch die Mitarbeiter in den Rechenzentren anders erlebt. Denn die Änderungen führten durchaus zu Problemen in den Apotheken: Einige Ärzte hatten die Software noch nicht aktualisiert und druckten nach wie vor die alte, siebenstellige Kassen-IK auf das Rezept – obwohl einige Programme in den Apotheken bereits eine neunstellige Nummer verlangten.

Bei einer Software konnte es zu Problemen kommen, wenn die Ärzte bestimmte Schrifttypen eingestellt hatten. Dann wurden die letzten beiden Ziffern der Kennung nicht auf das Rezept gedruckt. In der Apotheke ließ sich so nicht erkennen, bei welcher Krankenkasse der Patient versichert ist und welcher Rabattvertrag greift. Die Apotheker mussten sich dann die eGK zeigen lassen oder beim Arzt nachfragen.

Manche Apotheker konnten mit der neunstelligen Nummer gar nichts anfangen und schickten die vermeintlich falsch ausgestellten Rezepte zur Korrektur in die Praxen zurück. Und auf den alten Rezeptdrucken ragt die neustellige Nummer über das entsprechende Feld hinaus. Ein kleiner Trost: Die Verwirrung stellte eine gute Gelegenheit dar, mit den Ärzten ins Gespräch zu kommen. Das hätte die Standesführung wohl auch machen sollen.

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