Der Cox-2-Hemmer Etoricoxib (Arcoxia) könnte künftig auch bei ankylosierender Spondylitis, einer entzündlichen Erkrankung der Wirbelsäulengelenke, eingesetzt werden. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) heute mitteilte, befürwortet die Europäische Arzneimittelagentur EMEA den Antrag auf Ausweitung des Anwendungsgebiets des Herstellers Merck Sharp & Dohme (MSD). Zudem soll der Arzneistoff auch weiterhin bei rheumatoide Arthritis verordnet werden können. Bei der Behandlung beider Erkrankungen mit Dosen von 90 mg pro Tag überwiege der Nutzen die Risiken, so das Ergebnis des Bewertungsverfahrens, das die EMEA anlässlich des Antrags auf Zulassungserweiterung eingeleitet hatte.
Gleichzeitig empfiehlt der zuständige Ausschuss für Humanarzneimittel jedoch, die bestehende Kontraindikation für Patienten mit Hypertonie, deren Blutdruck nicht ausreichend kontrolliert ist, zu erweitern. So sollen Patienten, deren Blutdruck anhaltend über 140/90 Hg liegt, das Arzneimittel nicht einnehmen. Darüber hinaus soll in den Fach- und Gebrauchsinformationen darauf hingewiesen werden, dass ein erhöhter Blutdruck vor Beginn der Etoricoxib-Therapie behandelt und entsprechend kontrolliert werden sollte.
Das positive Votum der EMEA hat jedoch noch keinen rechtsverbindlichen Charakter. Ob MSD tatsächlich die gewünschte Zulassungserweiterung erhält, hängt von der Europäischen Kommission ab. Eine Entscheidung ist in zwei bis drei Monaten zu erwarten. Das nicht-steroidale Antirheumatikum ist derzeit zur Behandlung von Symptomen bei Reizzuständen degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen (Arthrose und rheumatoide Arthritis) sowie von Schmerzen und Entzündungszeichen bei akuter Gichtarthritis zugelassen.
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