Mit einem Positionspapier haben Bundesapotheker (BAK) und andere Verbände die Eckpunkte für eine Reform des Pharmaziestudiums skizziert. Diese soll nun zügig umgesetzt werden. Der Deutsche Apothekertag (DAT) fordert das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, die Approbationsordnung für Apothekerinnen und Apotheker (AAppO) zu novellieren.
„Die Ausbildung der Apothekerinnen und Apotheker – somit auch das universitäre Studium – wird bundeseinheitlich durch die AAppO geregelt. Und diese braucht dringend eine Novellierung“, so BAK-Präsident Thomas Benkert. „Mit verschiedenen Apothekerorganisationen haben wir am Runden Tisch ein Konsenspapier zur Weiterentwicklung erarbeitet und an den Bundesminister für Gesundheit, Professor Dr. Karl Lauterbach, übermittelt.“ Mit dem DAT-Beschluss habe man der Forderung nach der dringend notwendigen Novellierung nochmals Nachdruck verliehen.
Die Aufgaben- und Tätigkeitsschwerpunkte der Apothekerinnen und Apotheker haben sich laut Benkert seit dem Inkrafttreten der derzeit gültigen AAppO im Jahr 2001 deutlich gewandelt. „Inhaltliche und zeitliche Anpassungen sind unbedingt notwendig, um dem aktuellen Stand der Wissenschaften und damit den aktuellen Anforderungen an den Beruf gerecht zu werden. Fortschritte in der Pharmazie und der Medizin führen in immer kürzeren Abständen zu neuen Ansätzen in der Arzneimitteltherapie.“ Ebenso bedinge die Polymedikation einen viel stärkeren Bedarf an wissenschaftlich fundierter Begleitung der Patientinnen und Patienten durch Apothekerinnen und Apotheker.
Die Novellierung der AAppO solle zeitnah erfolgen, damit die Ausbildung schnell den aktuellen Anforderungen angepasst werden könne. Gleichzeitig sei damit das Ziel verbunden, die Ausbildung zukunftsorientiert und attraktiv für den potenziellen Berufsnachwuchs zu gestalten.
Erarbeitet wurde das gemeinsame Positionspapier von der BAK, den pharmazeutischen Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern sowie den Berufsfachverbänden der Apothekerinnen und Apotheker. Vorgesehen sind neue Lerninhalte und zwei Semester mehr. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) hatte das Papier dagegen abgelehnt. Aus seiner Sicht reichen etwa zwei zusätzliche Semester nicht aus, um den geplanten Mehraufwand abzubilden, ohne dass es zu einer Überlastung für die Studierenden kommt.
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