TV-Tipp

NDR-Doku über Lieferengpässe mit Linz und Peters

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Berlin -

Der NDR zeigt heute Abend eine Dokumentation über Lieferengpässe von Arzneimitteln. In der Sendung kommt unter anderem Niedersachsens ehemalige Kammerpräsidentin Magdalene Linz zu Wort. Der Beitrag wird um 22 Uhr ausgestrahlt.

Die Sendung mit dem Titel „Fehlende Medikamente – Patienten gefährdet?“ erscheint in der Reihe „45 Minuten“. In einer Ankündigung heißt es: „Der Mangel an Medikamenten weitet sich aus. Inzwischen sind fast alle Produktgruppen von Lieferengpässen betroffen: von Schmerzmitteln und Blutdrucksenkern bis hin zu Antidepressiva, Krebsmedikamenten und Infusionen für Intensivpatienten.“

Allein seit Jahresbeginn seien mehr als 50 neue Lieferengpässe bei Medikamenten von Herstellern an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gemeldet worden. Laut NDR ist der Mangel an Arzneimitteln für Apotheken und Krankenhäuser „längst mehr als ein Ärgernis, sie fürchten um die Sicherheit vieler Patientinnen und Patienten“.

Die ehemalige Kammerpräsidentin Linz hatte Mitte Januar Besuch des Video-Teams in ihrer Leibniz-Apotheke in Hannover. An manchen Tagen fehle jedes fünfte Medikament, beklagt sie. „Ich arbeite seit 43 Jahren in der Apotheke. So etwas hat es niemals zuvor in dieser Dramatik gegeben. Wir können unseren Versorgungsauftrag nicht mehr erfüllen“, beschreibt Linz den Ernst der Lage. Einen Großteil ihrer Zeit verbringe sie inzwischen damit, für die Kunden Medikamente zu beschaffen, die eigentlich nicht verfügbar sind. Die Patienten hangelten sich seit Monaten von Rezept zu Rezept und müssten immer wieder auf neue Medikamente umgestellt werden, kämpften mit Nebenwirkungen und Absetzungserscheinungen.

Der Beitrag geht auch auf die Situation in Kliniken ein. Denn auch in den Krankenhäusern würden Medikamente knapp – und der Ausbruch des Coronavirus könne die Situation weiter verschärfen. Dr. Christina König, Intensivstation-Apothekerin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erklärt: „Viele Medikamente sind betroffen. Wir müssen gucken, wie wir uns so aufstellen, dass wir die Versorgung der Patienten adäquat gewährleisten können.“

In der Reportage beziehen auch der Chef der AOK Niedersachsen, Dr. Jürgen Peter, sowie der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Chemie Nord, Dr. Jochen Wilkens, Stellung zu dem Thema. Auch Ärzte kommen zu Wort. „Während Krankenkassen, Pharmaindustrie, Großhändler und Politik sich gegenseitig Versagen vorwerfen und um neue Maßnahmen ringen, die die Entwicklung einfangen sollen, brauchen Ärzte und Apotheker schnelle Lösungen, um ihre Patienten zu versorgen“, heißt es in der Ankündigung des NDR. Man habe ausführlich zu dem Thema Lieferengpässe recherchiert und möchte mit dem Beitrag ein umfassendes Bild der Versorgungssituation mit Arzneimitteln der Bevölkerung in Niedersachsen vermitteln.

Die Ankündigung des Senders: „Filmemacherin Sara Rainer-Esderts besucht Krankenhäuser, die noch den letzten Tropfen Infusionsflüssigkeit auffangen, Apotheker, die lebensnotwendige Medikamente aus dem Ausland besorgen, und Patienten, die auf der Suche nach ihrem Medikament quer durch Norddeutschland fahren.

Sendetermin: Montag, 9. März 2020, 22:00-22:45 Uhr, NDR.

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