Nacht- und Notdienstfonds

Notdienstpauschale sinkt weiter

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Berlin -

Die Notdienstpauschale liegt im dritten Quartal bei 258,66 Euro. Das hat der Geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV) in seiner gestrigen Sitzung festgelegt. Damit fällt die Pauschale etwas geringer aus als im zweiten Quartal – genau genommen um 6,89 Euro pro Dienst. Im ersten Quartal 2014 hatten die Apotheker für jeden vollen Notdienst sogar 268,38 Euro erhalten.

Die Höhe der Notdienstpauschale hängt von der Anzahl der abgegebenen Rx-Packungen und der Zahl der geleisteten Dienste ab. Der Notdienstzuschuss ist ein Festzuschlag von 16 Cent pro Rx-Packung, den die abgebende Apotheke aber nicht selbst vereinnahmt, das Geld fließt direkt in den Fonds. Die Landesapothekerkammern melden die Zahl der tatsächlich geleisteten Notdienste pro Apotheke. Die Höhe der Pauschale variiert daher pro Quartal. Vergütet wird jeder Volldienst von 20 Uhr bis 6 Uhr.

Im dritten Quartal haben nach Auskunft des Nacht- und Notdienstfonds (NNF) 20.245 Apotheken zusammen 106.109 Notdienste geleistet. Jetzt werden die Auszahlungsbescheide erstellt und zum Wochenwechsel zugestellt. Die Auszahlung der Pauschale erfolge somit zeitgerecht zum Monatsende, teilt NNF-Geschäftsführer Rainer Gurski mit. Insgesamt werden damit 27,5 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet.

Mit Einführung der Notdienstpauschale im August 2013 sollten vor allem Landapotheken gestärkt werden, die öfter Notdienst leisten, dabei aber weniger Kunden versorgen – und damit weniger Einnahmen erzielen. Von der Politik wurde den Apothekern ein Zuschuss von 120 Millionen Euro versprochen. Da dieser aufgrund der Packungszahlen offenbar nicht erreicht wird, fordern die Apotheker eine Anpassung der Festzuschlags.

DAV-Chef Fritz Becker ist mit den finanziellen Ergebnissen des Fonds bislang nicht zufrieden: Schon im Sommer hatte er eine Erhöhung des Extrahonorars von derzeit 16 auf 20 Cent pro Packung gefordert. Nach Hochrechnungen der ABDA werden im gesamten Jahr rund 108 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet.

In den ersten drei Quartalen wurden bislang insgesamt 83,3 Millionen Euro an die Apotheken ausgezahlt. Damit „fehlen“ im vierten Quartal rund 37 Millionen Euro. Bei einer durchschnittlichen Anzahl an Notdiensten entspräche das einer Pauschale von etwa 350 Euro. Diese Zahlen dürften kaum zu erreichen sein.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Union, Jens Spahn (CDU), hatte im Vorfeld des Deutschen Apothekertags (DAT) geäußert, die Politik behalte das Thema im Blick: „Drei Quartale sind abgerechnet, wir werden uns anschauen, wie viel am Ende unter dem Strich steht und ob es einen Nachschlag braucht“, so Spahn im September.

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