Neuer Rekord für Notdienstpauschale APOTHEKE ADHOC, 16.06.2015 15:05 Uhr
Die Notdienstpauschale ist für das erste Quartal 2015 auf einen neuen Rekordwert geklettert: Pro Volldienst erhält jede Apotheke 279,15 Euro aus dem Fonds. Das hat der Geschäftsführende Vorstand des Deutschen Apothekerverbands (DAV) in seiner heutigen Sitzung beschlossen.
Der Notdienstzuschuss ist ein Festzuschlag von 16 Cent pro Rx-Packung. Damit ist umso mehr Geld zu verteilen, je mehr Rezepte in Apotheken eingereicht werden. Die 16 Cent vereinnahmen die Apotheken nicht selbst, das Geld fließt direkt in den Nacht- und Notdienstfonds (NNF). Die Landesapothekerkammern melden die Zahl der tatsächlich geleisteten Notdienste pro Apotheke. Die Höhe der Pauschale variiert daher von Quartal zu Quartal. Vergütet wird jeder Volldienst von 20 Uhr bis 6 Uhr.
Laut NNF haben im ersten Quartal 20.246 Apotheken insgesamt 102.909 Notdienste geleistet. Die Auszahlungsbescheide sollen den Apothekern zum Wochenwechsel zugestellt werden – sofern der Poststreik es zulasse. Die Auszahlung des pauschalen Zuschusses erfolge damit zeitgerecht zum Monatsende Juni 2015, teilte der NNF mit.
Der neue Rekordwert von 279,15 Euro pro Dienst begründet sich laut NNF im Wesentlichen in der fast gleich gebliebenen Zahl an abgegebenen Rx-Packungen. Im Vergleich zum Vorquartal ist dieser Wert nur minimal um -0,34 Prozent gesunken. Da das Quartal aber 90 Notdiensttage – und damit zwei weniger als das Vorquartal hatte –, sei der bisherige Höchstwert von 271,18 Euro für das letzte Quartal 2014 noch übertroffen worden.
Im vergangenen Jahr haben die Apotheken insgesamt 421.653 Volldienste geleistet, Teildienste werden vom NNF nicht berücksichtigt. Die Notdienstpauschale lag 2014 zwischen 258,66 Euro im dritten Quartal und 271,18 Euro im vierten. Insgesamt wurden gut 112 Millionen Euro ausgeschüttet. Damit fehlen den Apotheken knapp 8 Millionen Euro zu dem von der Politik versprochenen Wert von 120 Millionen Euro.
Die Apotheken haben 2014 insgesamt rund 713 Millionen Rezepte mit den Kassen oder der PKV abgerechnet. Um auf 120 Millionen Euro zu kommen, hätten demnach 17 Cent pro Packung in den Fonds fließen müssen.
Mit Einführung der Notdienstpauschale im August 2013 sollten vor allem Landapotheken gestärkt werden, die öfter Notdienst leisten, dabei aber weniger Kunden versorgen – und damit weniger Einnahmen erzielen.