Nacht- und Notdienstfonds

4000 Apotheken wurden geschätzt

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Berlin -

Als zusätzliches Honorar für die Notdienste haben die Apotheken im vergangenen Jahr etwas mehr als 112 Millionen Euro erhalten. Laut Geschäftsbericht hat der Nacht- und Notdienstfonds (NNF) dabei einen Überschuss von 419.000 Euro erzielt. Dieser resultiert unter anderem aus den Gebühren, die Apotheken zahlen mussten, die ihre Daten nicht pünktlich oder nicht plausibel an den NNF gemeldet hatten.

Der Fonds generiert seine Einnahmen aus einer Erhöhung des Apothekenhonorars um 16 Cent. Die Apotheken müssen die Anzahl der abgegeben Rx-Packungen an Selbstzahler eigenständig an den NNF melden. Dafür wird monatlich ein eigens entwickeltes Rezept bedruckt und über das Rechenzentrum oder direkt an den NNF übermittelt.

In insgesamt 3934 Fällen wurden Apotheken kostenpflichtig geschätzt, weil nicht fristgerecht gemeldet wurde. Bei einer Gebühr von 46 Euro erzielte der Fonds damit Mehreinnahmen von rund 180.000 Euro. Aus den Zahlen geht nicht hervor, wie viele Apotheken insgesamt betroffen waren, da manche Apotheken gleich mehrmals geschätzt wurden.

2014 flossen insgesamt mehr als 114 Millionen Euro in den Fonds. Abzüglich der Verwaltungskosten von 2,2 Millionen Euro wurden 112 Millionen Euro an die Apotheken ausgeschüttet. Insgesamt haben die Apotheken im vergangenen Jahr 421.653 Notdienste geleistet. Berücksichtigt werden nur Volldienste von 20 bis 6 Uhr. Jeden Tag leisten im Durchschnitt 1155 Apotheken Notdienst.

Die Ausschüttung erfolgt quartalsweise. Dabei hängt die Höhe der Notdienstpauschale von den Einnahmen und den insgesamt geleisteten Volldiensten ab, weshalb die Notdienstpauschale variiert. Durchschnittlich erhielten die Apotheken 265,94 Euro pro geleistetem Notdienst. Die Pauschale schwankte zwischen 258,66 und 271,18 Euro.

Beim NNF arbeitet ein zwölfköpfiges Team. Die Verwaltungskostenquote des Fonds liegt bei 1,95 Prozent des Umsatzes, abzüglich des Überschusses sogar bei lediglich 1,59 Prozent. NNF-Geschäftsführer Rainer Gurski zufolge ist diese Quote im Gesundheitswesen ein extrem guter Wert: „Wir haben unseren Job gemacht und eine schlanke und wirtschaftliche Struktur aufgebaut. Jetzt ist die Politik dran, ihre Versprechen zu halten“, so Gurski.

Mit der Einführung des Notdienstfonds war den Apotheken ein zusätzliches Honorar von 120 Millionen Euro jährlich versprochen worden. Damit sollen vor allem Landapotheken gestärkt werden, die oft Notdienst leisten müssen, in dieser Zeit aber wenig einnehmen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) fordert daher eine Erhöhung des Zuschusses zur Fixpauschale, damit der versprochene Betrag erreicht wird.

Unabhängig davon könnte die Notdienstpauschale in diesem Jahr etwas höher ausfallen: Weil der Überschuss für die Verwaltungskosten genutzt wird, könnte die Pauschale 2015 etwas höher ausfallen. Außerdem sollen laut Geschäftsbericht im laufenden Jahr weitere Synergieeffekte gehoben werden.

Die Höhe der Pauschale für das erste Quartal 2015 steht noch nicht fest. Die entsprechenden Bescheide werden voraussichtlich in drei Wochen an die Apotheken verschickt.

Gurski ist mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden: „Aufgrund der konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten – Apotheken, Landesapothekerkammern und Apothekenrechenzentren – konnten die Abläufe des Fonds weiterhin stabilisiert und optimiert werden. Mit Ablauf des Geschäftsjahres 2014 befindet sich der Nacht- und Notdienstfonds nunmehr im 'Regelbetrieb'“, so der NNF-Geschäftsführer.

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