Engpässe bei Fiebersaft

Nach Preiserhöhung: Zentiva am teuersten

, Uhr
Berlin -

Die Aussetzung der Festbeträge für Fiebersäfte ab Februar verschiebt das Preisgefüge deutlich. Billiganbieter Zentiva ist plötzlich am teuersten, und das Markenprodukt Nurofen ist sogar preiswerter als die Generika.

Ab Februar werden sie für drei Monate teurer für die Krankenkassen, für den OTC-Markt generell: Fiebersäfte. Die Produktionskosten und die Nachfrage sind gestiegen, jetzt reagieren vermehrt Hersteller darauf. Bislang haben nur Reckitt und Zentiva wesentliche Preiserhöhungen zum 1. Februar angekündigt, das Preisgefüge verschiebt sich also.

20 mg/ml

Auf dem deutschen Markt gibt es nur noch vier Hersteller des 2-prozentigen Fiebersaftes, das sind die Preise für eine 100-ml-Flasche ab Februar:

  • Zentiva (Ibuflam): 5,97 Euro
  • Ratiopharm 4,95 Euro
  • AbZ: 4,49 Euro
  • Reckitt (Nurofen): 4,28 Euro

Bislang ist Zentiva der günstigste Anbieter gewesen, nun hat Ibuflam im Vergleich den höchsten Preis. Inzwischen haben sogar alle Generikahersteller das Original von Reckitt überholt, der Nurofen-Saft ist auch nach der geplanten Preiserhöhung noch gut 20 Cent günstiger als die Produkte der anderen Anbieter. Ratiopharm hatte seine Preise bereits im Herbst angepasst und in dieser Runde darauf verzichtet.

40 mg/ml

Das Angebot für die 4-prozentigen Zubereitungen ist etwas weiter gefächert, die Preise für die 100-ml-Packung gestalten sich ab Februar so:

  • Zentiva (Ibuflam): 6,97 Euro
  • Reckitt (Nurofen): 6,47 Euro
  • Johnson & Johnson: 5,31 Euro
  • Ratiopharm, Stada: 5,28 Euro
  • AL, AbZ: 5,09 Euro

Auch in dieser Wirkstärke war Ibuflam zuvor mit einem Preis von 4,53 Euro pro Packung der günstigste Anbieter auf dem Markt. Nach den Preiserhöhungen ist der Saft vom Hersteller Zentiva nun 50 Cent teurer als das bislang kostenintensivste Präparat – Nurofen. Anders als bei der zweiprozentigen Suspension befindet sich das Produkt von Reckitt Benckiser hier noch unter den teureren Angeboten. Der Dolormin-Saft von Johnson&Johnson und die Generikahersteller Ratiopharm und Stada liegen preislich knapp 20 Prozent darunter, zum ausgesetzten Festbetrag von 5,09 Euro sind nur noch AL und AbZ im Rennen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen
Salbutamol: Versorgungslage ab Januar unklar
Salbutamol, Clarithromycin, Sultamicillin – Verfügbarkeit unter 50 Prozent
Ibuprofen-Zäpfchen: Bedarf kann nicht gedeckt werden

APOTHEKE ADHOC Debatte