Schwangerschaftsausfälle

Nach Babyboom in Apotheke: 25 Prozent auf Alles*

, Uhr
Berlin -

In Zeiten des Fachkräftemangels in Apotheken dürften Nachrichten über schwangere Mitarbeiterinnen mit einem lachenden und weinenden Auge aufgenommen werden. In der St. Johannes Apotheke im niedersächsischen Varel gab es in diesem Jahr auch Baby-News – gleich drei Angestellte haben sich in Mutterschutz verabschiedet. Wegen der personellen Wechsel gibt es jetzt eine Treueaktion für Kunden.

In der St. Johannes Apotheke wurde in den vergangenen Monaten viel neues Personal eingestellt. Apothekerin Silvie Haase-Strey und die beiden PTA Verena Schröter-Zirk und Janique Schiller wurden fast zeitgleich schwanger. Erkrankungsbedingt kam es zu weiteren Ausfällen im Team. „Für die Kunden können die vielen neuen Gesichter anstrengend sein“, sagt Filialleiterin Anna Claus.

Die Nachricht, in einem Jahr gleich drei Babys im Kollegenkreis begrüßen zu können, sei einerseits eine große Freude, so Claus. „Und natürlich auch eine Herausforderung“, gibt sie zu. Die Apotheke hatte mit der Personalsuche jedoch Glück: „Wir haben relativ schnell Ersatz gefunden“, freut sich die Filialleiterin.

Das Team sei erleichtert gewesen. Bei der Personalsuche stieß Claus auch auf erschreckende Nachrichten: „Eine Apotheke musste schließen, weil sie für die Schwangeren keinen Ersatz gefunden hat. Das ist schon krass.“ Die neuen Kollegen in ihrer Apotheke hätten sich gut eingearbeitet. „Die Kunden haben die Wechsel wahrgenommen, sie aber nicht ganz verstanden“, sagt die Apothekerin. Deshalb wirbt der Betrieb bis Freitag mit einer Rabattaktion.

„Wir wollen uns bei den Kunden für ihre Geduld und Treue bedanken“, sagt Claus. Gewährt wird ein Rabatt von 25 Prozent auf alle Artikel außer Rx-Medikamente, Angebote und Bücher. In der Lokalpresse wurde für die Aktion geworben und der Babyboom erklärt. Die Kunden würden die personellen Wechsel verstehen. „Sie kommen und freuen sich mit uns“, so Claus.

Die St. Jonhannes Apotheke wurde vor sieben Jahren gegründet und hat sich seitdem eine große Stammkundschaft aufgebaut. „Es besteht viel Redebedarf“, so Claus. Ende Mai kamen die drei Mütter samt Nachwuchs in die Offizin. Zwei Babys sind vier Wochen, eines drei Monate alt. Das Team freut sich schon auf den Zeitpunkt, wenn die Kolleginnen aus der Elternzeit zurückkommen.

Auch in der Burg-Apotheke in Gudensberg bei Kassel gab es kürzlich einen Babyboom. Drei Mitarbeiterinnen wurden im vergangenen Jahr kurz hintereinander schwanger. Auch dort wurde der Alltag des eingespielten Teams ordentlich durcheinandergebracht. Ersatz wurde nicht für jede Mitarbeiterin gefunden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
„Die Kosten steigen zurzeit ins Unermessliche“
Weihnachtsgeld: So kürzen die Inhaber
Mehr aus Ressort
Kein Bewusstsein für Leistung vorhanden
Notdienst: Apotheker für 50 Prozent Luxus-Aufschlag
Neue Nische für Zwischenhändler
Skonto über Großhandelsapotheken?

APOTHEKE ADHOC Debatte