Moderna entwickelt mRNA-Grippeimpfstoff Alexandra Negt, 08.07.2021 10:50 Uhr
Das Biotech Unternehmen Moderna arbeitet aktuell an einem Grippeimpfstoff auf Basis der mRNA-Technologie. Das Unternehmen verkündet, dass die ersten Teilnehmer:innen der Phase-I/II-Studie nun das Vakzin erhalten haben.
Der Impfstoffkandidat trägt den vorläufigen Namen mRNA-1010. Es ist der erste saisonale Impfstoff von Moderna, der in die klinische Prüfung geht. Es handelt sich um einen vierfach Impfstoff gegen Grippe. Er deckt die WHO-Empfehlungen, einschließlich Influenza-A(H1N1) und Influenza-A(H3N2) sowie Influenza-B Yamagata und Influenza-B-Viren der Victoria-Linie, ab.
„Respiratorische Kombinationsimpfstoffe sind eine wichtige Säule unserer gesamten mRNA-Impfstoffstrategie“, so Stéphane Bancel, CEO von Moderna. „Wir glauben, dass die Vorteile von mRNA-Impfstoffen zum einen in der Möglichkeit liegen, verschiedene Antigene zu kombinieren, um gegen mehrere Viren zu schützen, und zum anderen in der Fähigkeit, schnell auf die Evolution von Atemwegsviren wie Influenza, Sars-CoV-2 und RSV (Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen) zu reagieren. Unsere Vision ist es, einen mRNA-Kombinationsimpfstoff zu entwickeln, so dass die Menschen mit einer einzigen Impfung jeden Herbst einen hochwirksamen Schutz gegen die problematischsten Atemwegsviren erhalten können.“
Innerhalb der randomisierten, beobachterblinden Dosisfindungsstudie soll die Sicherheit, Reaktogenität und Immunogenität bestimmt werden. Eingeschlossen werden 180 Teilnehmer:innen ab 18 Jahren. Der erste Proband hat nun eine Dosis des Imfpstoffes erhalten, berichtet Moderna. Bei dem Grippeimpfstoff soll es nicht bleiben. Das Unternehmen forscht an weiteren Vakzinen gegen Atemwegserkrankungen auf Grundlage der mRNA-Technologie. Diese soll Vorteile gegenüber der klassischen Impfstoffherstellung haben. So könne man mit mRNA-Technologie schneller auf Virusvarianten reagieren – die Impfstoffzusammensetzung müsste nicht Monate im Voraus feststehen. Gleichzeitig erhofft sich Moderna eine höhere Wirksamkeit. Aktuelle Grippeimpfstoffe kommen selten über eine Wirksamkeit von 60 Prozent hinaus.