Sanierung läuft erfolgreich

Millionen im Minus: Pleite trifft Elac-Apotheker

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Berlin -

Die Insolvenzen bei Apotheken nehmen zu. Auch große umsatzstarke Apotheken wie Mitglieder der Apothekenkooperation Elac Elysée sind betroffen. Guten-Tag-Apotheker Karsten Hufnagel meldete im vergangenen Jahr Insolvenz an. Der Inhaber von drei Betrieben ist auf einem guten Weg: Er saniert seine Hauptapotheke in Eigenverwaltung und will zwei Apotheken verkaufen. 

Hufnagel meldete im November Insolvenz an. Die Schuldenprüfung sei noch nicht abgeschlossen, sagt sein Insolvenzberater Dr. Moritz Wollring. Er schätzt das Minus des Inhabers aus Soest auf zwei bis drei Millionen Euro. Der Apotheker sei aus verschiedenen Gründen in die Pleite gerutscht. „Er leidet wie viele an der wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre.“ Retaxationen hätten massiv zugenommen. Auch der Vorfinanzierungsbedarf bei Hochpreisern sei ein Problem. Dazu komme der Personalmangel.

Hufnagel sei am Ende zeitlich überfordert gewesen, die drei Apotheken zu führen. Zuvor wurde bereits seine Süd-Apotheke – ebenfalls eine Guten-Tag-Apotheke – geschlossen. Die Kooperation besteht derzeit aus rund 500 Apotheken, rund 60 Prozent davon liegen in Innenstädten oder Shopping-Centern, der Rest verteilt sich auf Stadtrandlagen und auf ländliche Gebiete. Voraussetzung für eine Mitgliedschaft ist unter anderem ein durchschnittlicher Jahresumsatz von mehr als 3,5 Millionen Euro. Dafür gibt es ein großes Lieferantennetzwerk oder Marketingunterstützung – doch auch diese Maßnahmen konnten Hufnagels Verbund nicht retten.

Eine statt vier Apotheken

„Jetzt konzentriert er sich in Eigenverwaltung auf seine Apotheke am Brüdertor“, sagt Wollring. Der Inhaber sei wegen Problemen beim Warenbezug auf den Fachmann zugegangen. „Ohne die Insolvenz hätten wir es nicht geschafft, den Lieferanten eine Sicherheit zu geben.“

Den Großhändlern seien feste vertragliche Vereinbarungen gegeben worden, wann welche Zahlungen erfolgen. Diese Auflistungen müssten besonders transparent sein, was Inhaberinnen oder Inhaber allein nicht schaffen könnten. „Dazu gehört Verhandlungsgeschick. Ich mache das mit dem Justiziariat des Lieferanten aus.“ Dabei seien manche Großhändler nicht so kooperativ wie andere. „Die, die umgänglich sind, haben nicht das große Portfolio.“

Sanierung läuft erfolgreich

Wollring empfiehlt Apothekerinnen und Apothekern, sich rechtzeitig mit ihrer finanziellen Lage auseinanderzusetzen und nicht bis zur Zahlungsunfähigkeit zu warten, bis ein Experte um Rat gefragt wird. Hufnagel habe sich rechtzeitig gemeldet, bei ihm sei bereits viel geschafft. Die Beziehung zu den Großhändlern sei stabilisiert und die Liquidität gesichert. „Der Buchhaltungsrückstand ist vollständig aufgearbeitet und der Investorenprozess für die beiden Filialapotheken initiiert.“ Zudem seien die Löhne für die verbliebenen Mitarbeitenden abgesichert. „Ich schätze, in einem halben Jahr ist er saniert.“

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