Kostenfaktor Scannerkasse

Microsoft-Update: Inhaber soll sechsstelligen Betrag zahlen Sandra Piontek, 20.12.2024 10:12 Uhr

ADG drängt eigene Kunden und Kundinnen zur Umstellung der Software. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Ein Inhaber fühlt sich von der ADG unter Druck gesetzt. Er soll zeitnah eine Umstellung von Windows durchführen. „Ich habe mehrere Apotheken, dieses Upgrade würde mich eine sechsstellige Summe kosten“, beklagt er. Seine Hardware sei nicht alt und durchaus noch mindestens zwei Jahre nutzbar. „ADG sagt aber klipp und klar: Stelle ich nicht um, gibt es keine geprüften Updates und somit keine Garantie mehr.“

Als langjähriger ADG-Kunde beklagt der Inhaber den Druck, eine Umstellung von Windows 10 auf 11 durchzuführen. „Meine Hardware ist zwischen vier und sechs Jahren alt. Meiner Meinung nach ist diese noch mindestens zwei weitere Jahre nutzbar, das Update könnte also noch hinausgezögert werden.“ Ab Oktober 2025 werde aber Windows 10 nicht mehr unterstützt, heißt es von Microsoft, die Umstellung ist folglich zwingend notwendig. Der Microsoft-Support appelliert: „Wenn Windows 11 auf nicht förderfähiger Hardware installiert ist, sollten Sie mit dem Risiko vertraut sein, dass Kompatibilitätsprobleme auftreten.“ Heißt konkret: „Ich muss mir neue Hardware zulegen“, so der Inhaber.

Das Problem: „Das ist natürlich mit hohen Kosten verbunden. Für mich würden diese im sechsstelligen Bereich liegen“, beklagt der Inhaber. Gerade im Hinblick auf die wackelige Zukunft für die Vor-Ort-Apotheken sei jede Investition auch ein Risiko. „Ich möchte nicht gezwungen sein, diese Summe auszugeben.“ Mehr noch: „In die Umstellung sollen am besten auch die Scannerkassen einbezogen werden, man bietet uns das im Paket an, das ist auch der Grund, warum es so teuer wird“, so der Inhaber.

„Ich sehe darin aber nicht unbedingt die Zukunft, da alles auf das E-Rezept umgestellt wird.“ So werden in Zukunft seiner Meinung nach immer weniger Rezepte gescannt, aber umso mehr direkt über die elektronische Gesundheitskarte eingelesen. Die Technik sei also nicht besonders nachhaltig.

Umstellung noch hinauszögern

Der Inhaber fühlt sich unter Druck gesetzt: „Ich habe von Kollegen gehört, die Kunden bei anderen Softwarehäusern sind, dass es dort keine Probleme gibt. Da liegt die Überlegung nahe zu wechseln, das sage ich ganz ehrlich“, so der Inhaber. „Wir wissen momentan nicht, wo die Reise mit den Apotheken hingeht, es herrscht große Unsicherheit. Wir werden versuchen, die Umstellung weiter hinauszuzögern, und uns gleichzeitig nach einem anderen Anbieter umschauen.“ Diese Entscheidung fällt ihm nicht leicht. „Bei einem Anbieterwechsel habe ich Respekt davor, wie es vor allem mit den Kundendaten läuft. Ich möchte auf keinen Fall, dass Kundenverkäufe verloren gehen.“

ADG bezieht sich auf Microsoft: „Im nächsten Jahr wird der Support für Windows 10 eingestellt“, so eine Sprecherin. „Eine sichere Anwendung von Windows 10 ist damit nicht mehr gewährleistet.“ Daher rate man seinen Kunden und Kundinnen, „rechtzeitig auf Windows 11 zu wechseln, damit die Garantie für einen reibungslosen Ablauf gewährleistet ist.“ Eine Auskunft zu den hohen Kosten, die auf den ein oder anderen Inhaber zu kommen werden, gibt ADG allerdings nicht.