Dr. Theiss hat Probleme mit seinem Produkt „Melatonin Immun Night“. Der Saft kann auslaufen, wenn die Packungen liegend gelagert werden. Mehrere Apotheken haben sich daher beim Hersteller gemeldet. Ein Rückruf ist laut Dr. Theiss aber nicht notwendig.
Ein Apotheker aus Hessen wunderte sich im Notdienst, dass sein Kommissionierer immer wieder Fehler meldete. Ursache waren auslaufende Melatonin-Flaschen. Weil die Packungen im Automaten liegen, sickerte der Saft durch den Karton auf die Glasböden und verklebte dort andere Packungen. Rund ein Dutzend Flaschen hatte der Apotheker sich im Direkteinkauf besorgt, fast bei jeder sei das Problem aufgetreten. Der Austausch in den sozialen Medien zeigte schnell, dass er nicht alleine war mit seinem Saftproblem.
Die Abteilung Qualitätssicherung von Dr. Theiss bestätigte auf Anfrage, dass das Problem bereits in Form von Reklamationen an den Hersteller herangetragen worden sei. Und es seien auch bereits Maßnahmen zur Eindämmung eingeleitet worden .
Zur Ursache des Auslaufens teilt Dr. Theiss mit: „In dem Produkt sind Fruchtsäfte und reines Vitamin C enthalten, was in Zusammenspiel miteinander zur Ausbildung von Kohlensäure führen kann. Das wird begünstigt, wenn die vorgegebenen Lagerbedingungen (kühl, trocken, vor Licht geschützt) nicht eingehalten werden. Auch ein verdeckter Luftüberstand der Flasche kann im liegenden Zustand das genannte Fehlerbild erzeugen.“
Bei „spezifikationsgemäßer Lagerung“ und Verwendung des Produktes sei das Problem vermeidbar, so der Hersteller weiter. „Es sollte darauf geachtet werden, die Produkte entsprechend den Vorgaben zu lagern. Eine Anpassung der Produktkennzeichnung mit Vermerk der stehenden Lagerung sei bereits veranlasst worden.
Ein betroffener Apotheker hatte auch aus pharmazeutischer Sicht Bedenken: „Wenn der Inhalt rausläuft, können auch Bakterien reinkommen. Ist die mikrobielle Qualität ist dann gewährleistet?“, fragt er sich.
Die Verkehrsfähigkeit des Produktes sei nicht gefährdet, so Dr. Theiss. „Das Produkt ist, mit Hinblick auf die Zusammensetzung, sowie aus mikrobiologischer Sicht komplett unbedenklich, was durch entsprechende Analysen bestätigt wird.“ Da die Produktsicherheit immer noch gewährleistet sei, ist laut Hersteller ein Rückruf zum jetzigen Zeitpunkt nicht erforderlich.
In der hessischen Apotheke ist der Außendienst des Herstellers vorbeigekommen und hat die Flaschen abgeholt. Der Inhaber erhielt eine Gutschrift.
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