Adexa einigt sich mit ADA

Tarifabschluss: Mehr Geld, mehr Urlaub, kürzere Arbeitszeiten

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Berlin -

Nachdem die Adexa den gültigen Gehaltstarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) im Herbst zum Jahresende 2023 gekündigt und im gleichen Atemzug ein Plus von 10,5 Prozent gefordert hat, haben die Verhandlungen begonnen. Nach vielen Monaten und zähen Verhandlungen haben sich die Adexa und ADA auf einen Tarifabschluss geeinigt. Es gibt nicht nur mehr Gehalt für die Angestellten, sondern auch mehr Urlaub und verkürzte Arbeitszeiten.

Adexa und ADA haben einen Sockelbetrag für alle Berufsgruppen vereinbart. Ab dem 1. Juli steigen die Gehälter um 100 bis 150 Euro. Apotheker:innen, PKA, und PTA in der ersten Berufsjahresgruppe erhalten ein Plus von 150 Euro. Apothekenangestellte in den anderen Berufsjahresgruppen erhalten 100 Euro mehr als Sockelbetrag – auch Pharmazieingenieur:innen.

Mehr Geld für PhiP, angehende PKA und PTA

Auch die Ausbildungsvergütung von Pharmazeut:innen im Praktikum steigt von derzeit 1040 Euro auf 1100 Euro pro Monat. PTA-Praktikant:innen erhalten statt 793 Euro künftig 850 Euro pro Monat. PKA-Azubis erhalten statt bislang 793 Euro künftig 850 Euro im ersten Ausbildungsjahr. Im zweiten Ausbildungsjahr gibt es ein Plus von 50 Euro – die Vergütung steigt von 850 Euro auf 900 Euro und im dritten Lehrjahr von 906 Euro auf 950 Euro.

Mehr Urlaub, weniger Arbeit

Auch in puncto Arbeitszeit gibt es Anpassungen. Ab dem 1. August sinkt die Wochenarbeitszeit von derzeit 40 auf 39 Stunden. Der Urlaubsanspruch steigt von 34 Tagen auf 35 Tage pro Jahr. Künftig erhalten Mitarbeitende mit mehr als vierjähriger Betriebszugehörigkeit einen zusätzlichen freien Tag; bislang gab es den Bonus nach fünfjähriger ununterbrochener Betriebszugehörigkeit. Der erhöhte Urlaubsanspruch gilt bereits für 2024.

3 Prozent mehr ab 2026

Außerdem gibt es eine weitere Tarifsteigerung von 3 Prozent ab dem 1. Januar 2026. Die Tarifvereinbarungen gelten für alle Kammerbezirke mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen.

„Unsere Verhandlungen waren geprägt von möglichen Umwälzungen im Apothekenbereich durch das geplante, aber bislang nicht verabschiedete Reformgesetz“, sagt Adexa-Bundesvorstand Tanja Kratt. „Trotz dieser Unsicherheiten war es uns wichtig, die angestiegenen Lebenshaltungskosten weitgehend abzufangen.“

ADA-Vorsitzender Thomas Rochell: „Arbeitsplätze in öffentlichen Apotheken müssen in Zeiten des sich zuspitzenden Fachkräftemangels attraktiver werden. Auch wenn die Politik dazu keinen Beitrag in Form einer Honorarerhöhung für die öffentliche Apotheke leisten will, sind wir zum Schutz der Bevölkerung in der Pflicht, eine ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung sicherzustellen. Hierfür benötigen wir motivierte Mitarbeitende. Dafür leisten die Tarifabschlüsse einen wichtigen Beitrag.“

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