Indoor Street View für Apotheken Lothar Klein, 13.06.2017 15:15 Uhr
Gutes Marketing ist das A und O, gerade für Apotheken in wettbewerbsintensiven Lagen. Für viele neue Verbraucher beginnt die Suche nach einer Apotheke bei Google. Uwe Seidel, Fotograf aus Eckental bei Nürnberg, bietet speziell für Apotheken ein „Indoor Street View“ an. Damit können potenzielle Kunden anhand von 360°-Ansichten die Apotheke besichtigen, bevor sie sich auf den Weg machen.
„Die Suche läuft heute doch über Google-Maps, wenn Leute neu zugezogen sind oder auf Reise in der Fremde“, so die Erfahrung von Seidel. Viele Apotheken hätten viel Geld in ihre Ausstattung investiert, aber nur wenige zeigten dies auch offensiv in ihrer Darstellung. „Der Kunde will heute doch vorher wissen, wo er hinkommt, ob er in der Apotheke das findet, was er sucht, und ob er sich im Ambiente der Apotheke wohl fühlt“, so Seidel.
Vor circa zwei Jahren hat der für „Google Street View“ zertifizierte Fotograf angefangen, sein „Indoor Street View“ für Apotheken zu entwickeln. „Google Street View – Trusted” ist für Firmen ein kostenloser Service von Google. Es entstehen keine monatlichen Kosten und keine Vertragslaufzeit.
Inzwischen hat Seidel circa 40 Apotheken fotografiert und daraus 360°-Bildsequenzen montiert, die eine virtuelle Innenbesichtigung ermöglichen. „Zeigen wer man ist, zeigen was man bietet, die Reichweite von Google Maps ist riesig“, so der Fotograf. Dass das funktioniert und beim Kunden ankommt, kann Seidel belegen: Eine seiner letzten Apotheken wurde in drei Monaten über 10.000 Mal im Internet wegen des virtuellen Rundgangs aufgerufen. Das ist nach seiner Erfahrung ein überdurchschnittlich guter Wert.
Und die moderne Technik liefert gestochen scharfe Bilder: „Mittlerweile buchen mich Apotheken, weil die Kunden dann sogar das Preisschild lesen können.“ Der virtuelle Rundgang kann die Kunden in alle Winkel einer Apotheke führen und das komplette Sortiment darstellen. Damit das funktioniert, muss er alle drei bis fünf Meter in der Apotheke Panoramabilder schießen. Jedes 360°-Foto kostet 60 Euro. Weil Google seit 1. April die Erstellung von Panoramasequenzen erschwert hat, müssen jetzt die Fotografen die Bilder selbst zu einem Video zusammenbauen.
Seidel geht noch einen Schritt weiter. Auszüge aus seinen Street-View-Touren sind so aufbereitet und umcodiert, dass sie für den Facebook-Auftritt genutzt werden können. Auch Videoexporte und vertonte Zusammenschnitte aus verschiedenen Panoramapunkten sind möglich. So können Apotheken sich auch auf YouTube, Vimeo und anderen Portalen interaktiv in 360 Grad präsentieren.
Auch in die eigene Internetseite kann der virtuelle Rundgang eingebunden werden. Noch einen Schritt weiter geht auch die Technik: Statt der Panoramabilder können jetzt auch 360°-Videosequenzen gedreht werden. Dabei kann der Betrachter interaktiv selbst eingreifen und die Blickrichtung frei wählen.