Ergänzende Präparat-Empfehlung

Manipuliert CGM Lauer die Beratung?

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Berlin -

Bei der Abgabe eines Antibiotikums zur Behandlung einer Vaginose sollte unter anderem auch immer an Zusatzempfehlungen für den empfindlichen Intimbereich gedacht werden. Lauer-Kund:innen werden ab August über ihre Software auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam gemacht.

Die Karo-Pharma GmbH nutzt eine besondere Marketing-Möglichkeit, ihr neues Produkt an die Frau zu bringen: Im Zeitraum vom 1. August 2023 bis zum 31. Januar 2024 wird Multi-Gyn Actigel 2 in 1 in der CGM Lauer „Apothekensoftware als ergänzende Präparat-Empfehlung oder unterstützend zu Antibiotikaverordnungen bei Behandlung einer bakteriellen Vaginose sichtbar sein“, heißt es in einem Schreiben von Lauer-Fischer, welches Mitte Juli an ihre Nutzer:innen gegangen ist.

CGM Lauer gewährt dem Pharma-Hersteller damit Einflussnahme auf die Beratung bei bakterieller Vaginose. Dies wird „aus reiner Profitgier ermöglicht“, heißt es aus dem Kolleg:innenkreis. Die Werbeaussagen des Medizinprodukts werden in den kommenden sechs Monaten im WINAPO-System hinterlegt sein und bei entsprechenden antibiotischen Präparaten als Zusatzempfehlung zum Vorschein kommen. Das Apothekensoftwarehaus opfere damit die Neutralität der pharmazeutischen Beratung zu Lasten der Kundinnen.

Um das neue Produkt aus dem Hause Karo-Pharma noch stärker zu bewerben, schickt CGM in ihrem Schreiben einen Rabatt-Coupon über 2 Euro in Form eines QR-Codes mit, der beim Verkauf direkt eingelöst werden kann.

Die Möglichkeit von Zusatzverkaufshinweisen in der Apothekensoftware ist seit Jahren etabliert, teilt CGM auf Nachfrage mit. „Diese werden von der Apotheke selbst erstellt oder über Kooperationspartner bereitgestellt und dienen gemeinsam mit zusätzlichen Informationen als Unterstützung bei der Kundenberatung. Das Apothekenpersonal kann auf diese Weise sinnvolle Ergänzungen anbieten.“

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