Überfall auf Paracelsus-Apotheke Hamburg

Lübeck: Polizei erschießt Apothekenräuber

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Berlin -

Der Kriminelle, der im Oktober die Hamburger Paracelsus-Apotheke ausgeraubt hat, ist offenbar tot. Wie die Hamburger Polizei am Dienstag mitteilte, konnte sie den Täter, der neben der Apotheke noch zwei weitere schwere Raubüberfälle begangen hat, identifizieren: Es handelt sich demnach um einen Mann, der bereits im November in Lübeck bei einem Schusswechsel mit der Polizei getötet wurde. Abgeschlossen sind die Fälle deshalb aber noch nicht.

Es kommt nicht selten vor, dass ein Apothekenraub derartige Folgen hat: Ein Helikopter kreiste über Harvestehude, eine U-Bahn-Station war gesperrt, dutzende Polizisten durchstreiften die Gegend mit Spürhunden. Mitte Oktober war ein bis jetzt unbekannter Mann morgens halb zehn in die Paracelsus gekommen und hatte einen 41-jährigen PTA mit einer Waffe bedroht. Der Überfall dauerte nur Sekunden, laut Hamburger Polizei griff der Täter selbst in die Kasse, nachdem der PTA sie auf seine Aufforderung hin geöffnet hatte.

Der finanzielle Schaden hielt sich jedoch in Grenzen: Laut Polizei entwendete er einen zweistelligen Bargeldbetrag. Der bedrohte Mitarbeiter wurde nicht physisch verletzt, erlitt aber einen Schock. Der Inhaber stellte ihn daraufhin kurzfristig von der Arbeit frei. Der Mann konnte unerkannt fliehen.

Die Polizei löste direkt nach dem Überfall einen Großeinsatz aus. Mit 18 Streifenwagen rückte sie, Unterstützung aus der Luft erhielt sie vom Polizeihubschrauber Libelle. Um dem Verbrecher mögliche Fluchtwege abzuschneiden wurde die U-Bahn-Station Hoheluftbrücke gesperrt. Der Verkehr der U-Bahn-Linie 3 zwischen den Haltestellen Kellinghusenstraße und Schlump wurde dadurch zeitweise unterbrochen. Doch es brachte nichts, der Täter konnte fliehen.

Eine Woche später wurde dann die Zahlstelle Bezirksamtes Hamburg-Nord überfallen – ein Mann bedrohte eine 24-jährige Angestellte mit einer Schusswaffe und konnte so rund 10.000 Euro erbeuten. Auch hier folgte ein Großeinsatz der Polizei, erneut mit Unterstützung eines Polizeihelikopters. Kurz nach dem Überfall veröffentlichte die Polizei ein Fahndungsbild und bat die Bevölkerung um Mithilfe. Es gebe Hinweise, dass es derselbe Täter war, der die Paracelsus-Apotheke überfallen hat. Ein Zusammenhang gäbe es auch zu einem Überfall auf eine Bankfiliale im Hamburger Stadtteil Rahlstedt, kurz vor dem Apothekenüberfall.

Offenbar hat sich das Fahndungsbild gelohnt: Laut Aussage der Hamburger Polizei führte nämlich ein Hinweis aus der Bevölkerung dazu, dass der Täter ermittelt werden konnte – lebend konnte sie ihn trotzdem nicht schnappen. Wie die Hamburger Polizei am Dienstag bekanntgab, soll es sich nämlich um einen 52-jährigen Mann handeln, der bereits im November – also kurz nach den Überfällen – in einem Lübecker Park erschossen worden war.

Der Mann, der zuvor bereits polizeibekannt gewesen war, hatte demnach in einem Lübecker Park einen Spaziergänger und dessen Tochter angesprochen. Dabei habe er einen so bedrohlichen Eindruck gemacht, dass der Mann die Polizei alarmierte, die kurz darauf eintraf. Als sie den vor ihnen flüchtenden Mann verfolgten, drehte der sich um und gab mit einer Schreckschusspistole mehrere Schüsse auf die Beamten ab. Ein 34-jähriger Beamter gab mehrere Warnschüsse ab. Als der Mann seine Waffe trotz Aufforderung nicht fallen ließ und versuchte, über eine Verandatür in ein Haus einzubrechen, feuerte der Polizist die tödlichen Schüsse auf ihn ab. Mit dem Tod des Mannes ist die Geschichte aber noch nicht vorbei: Die Polizei geht nämlich nach eigenen Angaben davon aus, dass er bei allen drei Überfällen Komplizen hatte. Sie ermittele deshalb weiter.

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