Andere Zahlmethoden abgelehnt

Lilly beliefert nur bei Sepa-Lastschriftverfahren

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Berlin -

Lilly ist im deutschen Markt mit etlichen Produkten im Diabetes-, Dermatologie-, sowie Neurologiebereich vertreten. Bestellen Apotheken Medikamente wie Trulicity, Mounjaro oder Cymbalta direkt beim Hersteller, soll ab 1. Juni eine Änderung bei den Zahlungsmöglichkeiten greifen.

Apotheken, die bei Lilly direkt bestellen, haben bisher vor Rechnungseingang ein sogenanntes Avis bekommen: „Bevor die Hauptrechnung bei uns einging, haben wir immer eine Vorabinformation von dem Unternehmen bekommen, dass die eigentliche Rechnung demnächst ankommt“, berichtet ein Inhaber. Das Problem: „Auf diesem Avis war bisher immer eine Nummer vermerkt, die aber auf der eigentlichen Rechnung nicht mehr auftauchte. Aber im Kontobuchungstext tauchte diese Nummer wieder auf“, so der Apotheker.

Ein Umstand, der auch für den Apotheker keinen Sinn ergibt: „Wir mussten diese Avis immer abfotografieren und zu der Rechnung mit hinzufügen, dass der Steuerberater auch wusste, wie diese Rechnung zu verknüpfen ist mit der Buchung auf dem Konto. Warum so etwas gemacht wird, erschließt sich mir nicht.“ Um diesem Zeitaufwand zu entgehen, wollte der Inhaber das Mandat entziehen: „Wir hatten vor, die Überweisung zukünftig per Hand zu tätigen.“

Ein aktuelles Schreiben des Herstellers machte ihm einen Strich durch die Rechnung: „Ein neues Jahr bringt neue Herausforderungen mit sich, besonders wenn es um Ihre Zeiteinteilung geht“, so Lilly in dem Schreiben. „Wir möchten Sie gerne darüber informieren, dass Sie Ihre Rechnungen bei Lilly einfach und bequem per Bankeinzug bezahlen können“, heißt es weiter. Das mache zunächst keinen schlechten Eindruck, so der Inhaber. „Was jetzt kommt, ist aber unfassbar“, ärgert er sich.

„Wir rӓumen Ihnen die Möglichkeit ein, bis zum 31. Mai 2024 ein Sepa-Lastschriftverfahren mit uns aktiv zu vereinbaren und weisen darauf hin, dass per 1. Juni 2024 dies als einzig erlaubte Zahlungsmethode für alle unsere Apothekenkunden eingeführt wird“, so Lilly. Mehr noch: „Bestellungen nach dem 1. Juni ohne bestehendes Sepa-Lastschriftverfahren können erst nach erfolgreicher Einrichtung dieser Zahlungsmethode ausgeführt werden.“

Der Inhaber habe sowas noch nie erlebt: „Ich kenne kein anderes Unternehmen in der Branche, welches solche Methoden anwendet. Ich habe keine Möglichkeit, dieses Verfahren zu umgehen. Zum Glück haben wir nicht allzu viel, was bestellt werden muss“, so der Apotheker.

Lilly erklärt Vorgehensweise

Dem Pharmaunternehmen sei es ein wichtiges Anliegen, Abläufe und Prozesse kontinuierlich zu verbessern: „Insbesondere mit Blick auf die erwartete deutliche Zunahme an Bestellungen aufgrund unseres erweiterten Portfolios“, so ein Sprecher. „Ziel ist es, unseren Partnern und uns eine effiziente und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu ermöglichen.“

Die „klassische“ Überweisung sei auf beiden Seiten „ein manueller Prozess“, so der Sprecher. „Das Sepa-Lastschriftmandat bietet eine geeignete Möglichkeit, Überweisungsfehler zu minimieren und die Effizienz für beide Partner zu steigern.“ Um sicherzustellen, dass diese „Direktbestellungen reibungslos ablaufen und sich nicht negativ auf die Patientenversorgung auswirken“, habe man den Prozess sorgfältig entwickelt, so der Sprecher. „Dieser stellt sicher, dass Apotheken, die zum ersten Mal direkt bei uns bestellen, umfänglich unterstützt und eingebunden werden.“

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