Bürgertests sollen laut Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch über den 20. März hinaus angeboten werden. Aus dem Engpass bei Tamoxifen will er Lehren ziehen. Und die Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine soll in Kürze geregelt werden.
„Wir werden Bürgertests natürlich weiter zur Verfügung stellen“, sagte Lauterbach in der Bundespressekonferenz (BPK). Dies sei schon mit Blick auf die hohe Inzidenz wichtig. Aber auch für die weitere Bekämpfung werden sie seiner Ansicht nach von erheblicher Bedeutung sein: „Wir können das Infektionsgeschehen ohne Tests nicht ableiten und Hotspots definieren.“ Wie die Testzentren bei einbrechender Nachfrage wegen wegfallender Testpflichten wirtschaftlich betrieben werden können, sagte er nicht.
Befragt, wie es zu Ausfällen von lebenswichtigen Medikamenten wie aktuell Tamoxifen kommen könne, verwies Lauterbach auf die Abhängigkeit von Zulieferern der Wirkstoffe, die vielfach nicht mehr in Deutschland produziert würden. „Die Krisen, durch die wir gerade gehen – Corona-Pandemie und den verbrecherischen Krieg Putins gegen die Ukraine – zeigen, wie schnell es zu Ausfällen kommen kann, wenn die Lieferketten einbrechen.“ Dies betreffe nicht nur den medizinischen Bereich, doch zumindest hier will Lauterbach vorsorgen. „Wir werden uns besser vorbereiten auf solche Situationen, indem wir lebenswichtige Medikamente, Impfstoffe und Schutzausrüstung bevorraten. Wir leben in einer Zeit, wo wir in die Teilen die Entflechtung der weltweiten Produktionsprozesse einleiten müssen.“
Mit Blick auf die Ukraine-Krise sieht Lauterbach in seinem Ressort derzeit drei wesentliche Aspekte: Was die Lieferung von Hilfsgütern angehe, habe man den Export von Medikamenten bereits freigegeben. Zur Stunde arbeite man daran, einen Leistungskatalog für die Versorgung von Flüchtlingen in Deutschand zu definieren. Und schließlich unterstütze man den heldenhaften Einsatz von deutschen Hilfskräften vor Ort.
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