Lauer-Fischer: Zapper ist nicht von uns

Berlin -

Lauer-Fischer weist in der Affäre um mutmaßlich illegale Software in Apotheken alle Schuld von sich. Man habe selbst niemals sogenannten Zapper entwickelt, betont Geschäftsführer Frank Brecher in einem aktuellen Kundenschreiben. Anfang März waren sämtliche Niederlassungen des Softwarehauses von der Steuerfahndung durchsucht worden.

 

Die Fahnder seien offensichtlich Hinweisen auf eine unerlaubte Verwendung von Fremdprogrammen nachgegangen, schreibt Brecher. „An den Manipulationen sollen auch Mitarbeiter der Lauer-Fischer beteiligt gewesen sein können“, heißt es in dem Schreiben weiter. Das Softwarehaus möchte aber klarstellen, dass die Software Winapo in Einklang mit den steuerrechtlichen Regelungen stehe.

Tatsächlich verdichten sich die Hinweise darauf, dass der von den Finanzbehörden beschlagnahmte Zapper nicht aus der Produktion von Lauer-Fischer stammt: Insidern zufolge wurde bei der Erstellung der Manipulationssoftware eine andere Programmiersprache verwendet als bei normalen Lauer-Fischer-Programmen.

 

 

Andererseits musste der Programmierer des Zappers über genaue Kenntnisse der Lauer-Software verfügen. Diese Hinweise könnten auf einen Mitarbeiter des Softwarehauses hindeuten, der den Zapper quasi in Eigenregie entwickelt hat.

Lauer-Fischer hatte in einer ersten Stellungnahme nach der Durchsuchung angegeben, dass sich die Ermittlungen „gegen einige Mitarbeiter der Lauer-Fischer GmbH wegen des Verdachts der Beihilfe zur Hinterziehung von Steuern zu Gunsten einiger Kunden“ gerichtet hätten.

Zuletzt war aus den Ermittlungen zudem nach außen gedrungen, dass die Finanzprüfer nun in den Besitz von Adresslisten mit Lauer-Fischer-Kunden gelangt sein sollen. Das Softwarehaus äußert im Schreiben hierzu nur, dass „eine gerichtliche Billigung zur flächendeckenden Auswertung von Kundenlisten durch Finanzbehörden nicht vorliegt“. Der EDV-Anbieter möchte zudem klarstellen, dass eine flächendeckende Vernehmung des kompletten Außendienstes nicht stattgefunden habe.