Kundenmagazine

Umschau: Apotheken messen kostenlos

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Berlin -

Die Apotheken Umschau sorgt mal wieder für einen kleinen Aufreger. Dass Lesern im aktuellen Heft der Tipp gegeben wird, die meisten Apotheken würden ihnen kostenlos Blutdruck messen, kommt nicht in jeder Offizin gut an. Die Umschau-Redaktion erklärt, wie es dazu gekommen ist.

Die Titelgeschichte der aktuellen Märzausgabe „Was unser Blut verrät“ ist grundsätzlich nicht geeignet, den Blutdruck der Apotheker in die Höhe zu treiben. Es geht um die Aussagekraft einzelner Messwerte und verschiedene Analyseverfahren. Zu Wort kommt unter anderem Professor Dr. Erika Baum, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin.

Für Ärger sorgt ein kleiner Kasten im Beitrag, über dem das Apotheken-A prangt mit dem Hinweis: „Ihre Apotheke berät Sie dazu gerne.“ Gegen diesen Hinweis gibt es sicher auch nichts einzuwenden, doch im Text darunter heißt es zum Thema Blutdruck: „Ob Ihre Werte in Ordnung sind, können Sie in den meisten Apotheken kostenlos messen lassen.“

Fakt ist, dass viele Apotheken dafür eine – wenn auch meist geringe – Schutzgebühr nehmen. Typisch sind Werte zwischen 50 Cent und 2 Euro pro Messung. Ein Apotheker hat nach eigenem Bekunden beim Wort & Bild Verlag angerufen und sich über den Hinweis im Heft beschwert. Seine Mitarbeiter würden auch nicht umsonst arbeiten und er habe keine Lust, mit den Kunden zu diskutieren.

Laut Dr. Martin Allwang, Apotheker und Medizin-Redakteur bei der Umschau, gab es bislang nur vereinzelte Beschwerden zu dem Beitrag, die man im Verlag aber gleichwohl ernst nehme. So habe es etwa den Hinweis gegeben, dass Apotheken den Service aus wettbewerbsrechtlichen Gründen gar nicht kostenlos anbieten dürften. „Das prüfen wir derzeit“, so Allwang.

Trotzdem habe man sich bei den Apothekern, die sich an der Formulierung gestoßen hatten, ganz einfach entschuldigt. Im Rahmen einer kleinen Umfrage sei wohl ein falsches Bild entstanden. Das kann Allwang zufolge auch daran liegen, dass es verschiedene Situationen gibt, in denen Apotheken Blutdruck messen: „Wenn ein Kunde in die Apotheke kommt und sagt, ihm sei etwas ‚schwummerig‘, wird sicher kein Apotheker etwas für das Blutdruckmessen verlangen. Aber wenn die Apotheke das als regelmäßigen Service anbietet, sollte sie sich damit nicht ruinieren.“

Es sei völlig in Ordnung, für den Service eine kleine Schutzgebühr zu verlangen, betont Allwang. Kostendeckend sei das für die Apotheke ohnehin nicht. Wenn das Personal das Messen lege artis durchführe, sei es mindestens zehn Minuten damit befasst. Und jeder könne sich ausrechnen, dass ein anteiliges Approbiertengehalt von der Schutzgebühr nicht zu zahlen sei.

Das sieht auch einer der Apotheker so, der sich beim Verlag beschwert hatte. Die kleine Gebühr sei eher eine Hürde, damit der Service nicht einfach so in Anspruch genommen wird. Und bei manchen Kunden sorge es auch für ein besseres Gefühl. Nach dem Motto: Was nichts kost‘. Ist auch nichts wert… Das gilt natürlich nicht für die Umschau.

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