Noweda-Zukunftspakt

Kuck: „Wir kämpfen für jede Apotheke“

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München -

Noweda-Chef Michael Kuck hat sich beim Kooperationsgipfel des BVDAK klar für die Vor-Ort-Apotheke ausgesprochen. „Wir kämpfen für jede einzelne Apotheke“, sagte er in München. Kuck war als Überraschungsgast zum Thema Arzneimittelpolitik geladen. Gemeinsam mit Burda und dem „Zukunftspakt Apotheke“ könne man beide nötigen Faktoren für eine erfolgreiche Plattform liefern.

Kuck hält für den „Zukunftspakt Apotheke“ nicht nur Mitglieder der Noweda für geeignet. „Wir sind offen für alle Apotheken“, sagte er. Dem Plattformwettbewerb mit der Initiative „PRO AvO“ (PRO Apotheke vor Ort) von Gehe, Noventi, Rowa, Sanacorp und dem Wort & Bild Verlag sieht er gelassen entgegen: „Ein bisschen Konkurrenz schadet nicht.“ Es sei gar nicht schlecht, dass sich auch andere mit dem Thema beschäftigten. Deutschland könne zwei Plattformen vertragen, immerhin gebe es ja auch mehr als eine große Versandapotheke auf dem Markt.

Mit dem „Zukunftspakt Apotheke“ erfüllten Noweda und Burda zwei wichtige Punkte, die über den Erfolg oder Misserfolg entschieden: Reichweite bei Apotheken und Reichweite bei der Bevölkerung. An diesen beiden Punkten seien zuvor alle Versuche gescheitert. Eine Plattform mit etwa 1000 Apotheken könne nicht funktionieren.

Man habe Burda Media als Partner mit im Boot weil sie über 48 Millionen zahlende Kunden verfügten und selbst rund 600 Medienprodukte anböten. Bei dem Verlag wisse man, wie mach Reichweite außerhalb der Apotheke generiere. „Man muss junge Leute erreichen können, die denken, man muss alles im Netz bestellen.“

Zum Thema Versandhandel sagte Kuck, dass Anbieter wie Shop-Apotheke über Wachstumsraten von bis zu 200 Prozent verfügten und damit einer ganz anderen Dimension angehörten. „Wenn Apotheken an den Versandhandel verlieren hat das eine Bedeutung für uns, dann verlieren auch wir. Deshalb sind wir kein Freund des Versandhandels.“ Kuck kritisierte, dass viele Hersteller den Versandhandel groß gemacht hätten. „DocMorris und Shop-Apotheke sind nicht mehr einzuholen.“ Ein Unternehmen könne jedoch etwa im Blick auf Einkaufsverhandlungen kein Interesse daran haben, nur ein oder zwei Versandapotheken gegenüber zu sitzen.

Die Genossenschaft an sich sei als Unternehmensmodell noch zeitgemäß. Einige der größten Firmen Deutschlands seien Genossenschaften, darunter etwa Edeka. Bei Noweda bestimmten die Apotheker die Richtung. „Wir kämpfen für jede einzelne Apotheke.“ Beispiele seien das Rx-Gutachten, die Kampagne im Magazin Focus sowie der Kontakt zu Abgeordneten.

Generell seien die Rahmenbedingungen im Großhandel äußerst schwierig. Man leide ähnlich wie die Apotheken unter vielen Dingen wie die Einführung von Securpharm oder GdP-Richtlinien. Die Erlöse vermehrten sich auf der anderen Seite aber nicht. Niederlassungsschließungen werde es bei der Noweda aber nicht geben. „Darüber denken wir im Moment absolut nicht nach.“ Auch Entlassungen seien keine geplant. „Die Noweda steht gut da.“

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