Apotheke steht blöd da

Kreon: Hersteller liefert nach Kundenbeschwerde

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Berlin -

Kreon ist weiterhin in unterschiedlichen Dosierungen nicht oder nur schwer lieferbar. Ein Stammkunde einer hessischen Apotheke benötigt jedoch das Präparat in der Wirkstärke 25.000 mit 100 Stück. Während der Hersteller der Apotheke auf Nachfrage die Nichtlieferbarkeit per E-Mail bestätigte, sicherte er dem Kunden telefonisch eine Packung zu. Am Folgetag erhielt die Apotheke prompt die Bestellbestätigung.

„Wir haben Viatris am 21. März eine E-Mail geschrieben. Als Antwort bekamen wir zurück, dass das Präparat nicht lieferbar sei und derzeit kein Liefertermin vorliegt“, berichtet der Inhaber. Kurz darauf kam ein Stammkunde in die Apotheke, der Kreon benötigte. „Wir mussten ihn vertrösten. Er sagte dann, dass er Viatris kontaktieren würde.“ Er tat dies tatsächlich und erhielt die Information, dass der Apotheke eine Packung Kreon in der gewünschten Wirkstärke zugeschickt werden werde.

„Wir meldeten uns daraufhin erneut per E-Mail bei Viatris und bekamen prompt eine Bestellbestätigung“, wundert sich der Apotheker. „Es kann nicht sein, dass erst etwas passiert, wenn der Kunde Druck macht. Wir stehen so wirklich schlecht da“, ärgert er sich.

Dabei blieb es allerdings nicht: Auch bei der nächsten Kundenanfrage hieß es wieder von Seiten des Herstellers: Das Präparat sei nicht lieferbar. „Der Kunde hat dann erneut angerufen und wir haben wieder innerhalb kurzer Zeit Ware bekommen.“

Diese Art der Handhabung ist dem Apotheker nicht unbekannt. „Ich kenne das auch im Zusammenhang mit den Krankenkassen. Bei uns wurde kürzlich der Kostenvoranschlag für ein wichtiges Verbandsmittel abgelehnt. Aber als die Patientin bei der Kasse anruft, heißt es, dass es doch genehmigt wird. Die Apotheken als Fachpersonen werden schnell abgewimmelt, erst wenn der Patient nachfragt, tut sich etwas. Das darf so nicht sein“, findet der Apotheker.

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