13,50 Euro pro Schnelltest

Kostenpflichtige Tests: Apothekenkund:innen echauffiert

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Berlin -

In den Teststellen der Apotheken wird ab heute kassiert. Die Bundesregierung übernimmt die Kosten nur noch in Ausnahmefällen, die nachgewiesen werden müssen. Die Nachfrage sei am Montag weiterhin vorhanden, sagt Apotheker Dr. Milad Khosravani. Einige Kund:innen seien „echauffiert“ gewesen, weil das Angebot kostenpflichtig ist.

Khosravani führt seit Mitte Dezember Coronatests durch – zunächst als Selbstzahlerleistung, seit März dann als kostenlose Bürgertestungen. Während einige Apotheken den Betrieb der Teststellen zuletzt aufgrund sinkender Nachfrage oder des Endes der Kostenübernahme durch den Bund einstellten, hält der Inhaber der Karolinger Apotheke in Aachen an dem Angebot fest. Die Schnelltest werden weiterhin von verschiedenen Kund:innen angefragt.

Heute Morgen seien in den ersten zwei Stunden im Testzentrum rund 50 Schnelltests durchgeführt worden. Davon seien zwischen 60 und 70 Prozent Selbstzahlerleistungen gewesen, sagt Khosravani. Nicht alle Kund:innen hätten trotz der breiten Berichterstattung gewusst, dass die Kosten für Schnelltests nicht mehr für jedermann übernommen werden. „Einige waren überrascht und echauffiert.“ Zudem habe es Preisdiskussionen gegeben.

13,50 Euro pro Test

Der Apotheker verlangt pro Test 13,50 Euro und liegt damit etwa im mittleren Bereich. Laut einer aposcope-Befragung liegt der Median bei 15 Euro. Vom Bund gab es pro Test 11,50 Euro für Apotheken. „Ich denke, 13,50 Euro ist ein legitimer Preis“, sagt Khosravani. Doch nicht alle Kund:innen sehen das so. Der Betrag sei bereits kritisiert worden, weil eine andere Teststelle 11,50 Euro verlange. Ein Kunde sei gegangen, als er erfahren habe, dass die Selbsttests jetzt bezahlt werden müssten.

Probleme mit Nachweisen für weitere Gratis-Testungen habe es im Testzentrum am Vormittag nicht gegeben. Unter den Personen mit Anrecht auf kostenlose Tests seien beispielsweise Schüler unter 18 Jahren und Schwangere gewesen. Die Selbstzahler benötigten die Testergebnisse für die Arbeit oder für öffentliche Aktivitäten.

Beschwerden direkt an Jens Spahn

Weil Khosravani bereits erwartet hatte, dass die Arbeit im Testzentrum am Montag beratungsintensiver für sein Team werden könnte, rief er gestern nochmals zu einem Meeting. Dabei seien die aktuellen Vorgaben besprochen worden. Zudem teilte er Ausdrucke der aktuellen Testverordnung aus, denn eine Empfehlung des Chefs für seine Angestellten lautet: keine Diskussionen mehr. „Wir verweisen auf die Testverordnung und fertig. Irgendwann hat man keine Lust mehr.“ Beschwerden könnten direkt an das Bundesgesundheitsministerium und Jens Spahn (CDU) gerichtet werden.

92 Prozent erwarteten laut der aposcope-Befragung, dass es ab dieser Woche Diskussionen und Chaos geben werde, weil Anspruchsberechtigte nicht die nötigen Nachweisdokumente dabeihaben. Apotheken sind darüberhinaus nicht verpflichtet, Antigen-Schnelltests anzubieten. Informationen darüber, wer weiterhin kostenfrei getestet werden kann und wer nicht, gibt es hier.

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