Leere Kartons und lange Schlangen

Kostenlose FFP2-Masken: Apotheken werden überrannt

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Berlin -

Seit heute morgen werden in Bremen kostenlos FFP2-Masken an Senioren abgegeben. Der Senat hatte gemeinsam mit der Apothekerkammer in der vergangenen Woche über die Aktion beratschlagt. Bereits im Vorfeld rechneten die Apotheken mit einem massiven Ansturm. Die Vergabe der Masken läuft erst seit wenigen Stunden – in vielen Apotheken sind die Kartons jedoch schon leer.

Etwa zwei Stunden hat es gedauert, bis in der Albatros-Apotheke von Marita Dewitz die Masken-Vorräte erschöpft waren: Um 7.30 Uhr hat die Apotheke ihre Türen geöffnet, um exakt 9.41 Uhr wurden die letzten von insgesamt 3000 Masken abgegeben. Die Abgabe selbst sei glücklicherweise gesittet vonstatten gegangen: „Viele Kunden waren sehr diszipliniert und kamen sogar mit ihrem Ausweis“, erklärt Dewitz.

Ausnahmezustand in den Apotheken

Im Vorfeld hatte die Apothekerin sich mit ihrem Team darauf verständigt, sich nicht auf Diskussionen einzulassen und „keinen großen Akt“ aus der Abgabe zu machen, sodass der Tagesbetrieb weitestgehend normal weiterlaufen kann. Daher wurde die Ausgabe auch vor der Apotheke durchgeführt. Doch von „normal“ kann heute keine Rede sein. Denn nur weil die Masken leer sind, bedeutet das nicht, dass auch der Ansturm weniger wird.

„Alle, die länger geschlafen haben und jetzt erst kommen, gehen leer aus“, erklärt Dewitz. Das führe selbstverständlich zu Diskussionen. Einige wollten daraufhin morgen wiederkommen – „denen müssen wir erklären, dass auch morgen kein Nachschub da sein wird.“ Seit dem ersten Bericht in der Presse vergangene Woche habe das Telefon in der Apotheke kaum stillgestanden. „Wir machen eigentlich nichts anderes mehr, als den Leuten die Masken-Situation zu erklären – das ist unglaublich aufwendig.“ Da ihre Apotheke am Stadtrand liegt, muss die Apothekerin sich zusätzlich rechtfertigen, warum nur Anwohner aus Bremen die kostenlosen Masken erhalten. „Das ist wirklich ein Drama!“

Viele Kunden seien verärgert: „Unser Bürgermeister hat gesagt, dass niemand leer ausgehen wird – bei mir gehen die Leute allerdings jetzt schon ohne Masken nach Hause“, erklärt die Apothekerin. Besonders brisant: Die Masken tragen keine CE-Kennzeichnung, entsprechende Dokumente zum Nachweis haben die Apotheken ebenfalls nicht erhalten. Es wurde lediglich versichert, dass die Masken geprüft seien, für Rückfragen wurde eine Telefonnummer angegeben, die die Apotheke bei Nachfragen entsprechend weitergibt. „Erstaunlicherweise fragt jedoch kaum einer bei den kostenlosen Masken danach – obwohl wir sonst ständig darauf angesprochen werden.“

Bei Monika Walther in der Kurfürsten-Apotheke sieht es ähnlich aus: Nachdem ebenfalls um 7.30 Uhr die Türen aufgingen, kam der Ansturm. „Vorher war allerdings schon eine lange Schlange vor der Tür“, meint Walther. Auch hier war nach einigen Stunden keine Maske mehr zu sehen: „Bei uns ist gleich schon alles leer“, erklärt Walther gegen 9.30 Uhr. Bereits im Vorfeld seien vermehrt Anfragen – auch per Telefon – gekommen. „Das Telefon stand zeitweise nicht mehr still.“ Damit alles reibungslos läuft, wurde das Team für den heutigen Tag aufgestockt. „Wir haben alles weitestgehend vorbereitet, damit man kurze Wege hat.“

Nicht überall großer Ansturm

Auch vor anderen Apotheken waren heute morgen lange Schlangen: „Bei uns kommen die Leute immer schubweise“, erklärt eine PTA. Nachdem morgens die erste Ladung abgegeben wurde, sei es zunächst etwas ruhiger gewesen. „Viele kommen nur für die Masken, andere nehmen sie mit, wenn sie ihr Rezept einlösen.“ Insgesamt laufe die Aktion bei ihnen überraschend ruhig. „Wir haben es uns wesentlich schlimmer vorgestellt“, meint die PTA.

Bei Rüdiger Pollok in der Elefanten-Apotheke ist bisher noch alles entspannt. „Bei uns war keine lange Schlange heute morgen“, erklärt er. Noch seien viele Masken vorhanden, auch wenn alle paar Minuten jemand komme. Es sei verhältnismäßig ruhig, man versuche, die Aktion zu lenken wo es möglich ist. „Es läuft ganz gesittet und ordentlich – glücklicherweise.“

 

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