Hemberg Apotheke Worpswede

Kosmetikstudio macht Apotheker schöner

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Berlin -

Kosmetikbehandlung in der Apotheke? Während sich Gerichte noch mit der Frage beschäftigen, ob Schönheitsanwendungen apothekenüblich sind, bieten zahlreiche Kollegen den zusätzlichen Service für ihre Kunden. Antje Vollmer, Inhaberin der Hemberg Apotheke im niedersächsischen Worpswede, setzt schon seit Jahren auf kosmetische Angebote. Negative Erfahrungen hat sie noch keine gemacht.

2001 fiel der Startschuss für das Kosmetikstudio in der Hemberg Apotheke. Zuvor hatte Vollmer die Apothekerkammer informiert und sich die Zustimmung für ihr Vorhaben eingeholt. Auch baulich war einiges zu tun. Denn um ein Kosmetikstudio in der Apotheke betreiben zu dürfen, muss dieses von den Apothekenbetriebsräumen räumlich abgegrenzt sein. Der Behandlungsraum kann zwar über die Apotheke erreicht werden, hat aber auch seinen eigenen Ein- und Ausgang. Außerdem wird das Kosmetikstudio als eigenes Gewerbe geführt – ein apothekenrechtlich womöglich entscheidender Unterschied.

Vollmers Kunden nutzen das Angebot rege: „Wir vergeben jetzt schon die Termine für November“, freut sich die Apothekerin über einen prall gefüllten Terminkalender. Alle Altersgruppen von 15 bis 90 Jahren seien vertreten. Nur bei den Geschlechtern zeigten sich Unterschiede. „Es kommen deutlich mehr Frauen als Männer“, berichtet Vollmer. Vom Behandeln unreiner Teenagerhaut bis zum Zupfen der Barthaare bei älteren Damen gebe es alles zu tun.

Das Kosmetikstudio in der Apotheke sieht Vollmer als zusätzlichen Service. „Immer mehr Menschen haben Hautprobleme. Da sind die kompetente, ausführliche Beratung und Behandlung bei uns eine gute und schnelle Alternative zum Hautarzt. Dort wird oft einfach nur mit Cortison oder Antibiotika behandelt. Die Nachsorge der behandelten bleibt Haut meist aus“, so die Apothekerin. Als Ersatz für den Hautarzt will sie ihr Kosmetikstudio in der Gemeinde bei Bremen aber nicht verstanden wissen.

Zusätzlich zu ihren neun Mitarbeitern in der Hemberg Apotheke stellte Vollmer eine Kosmetikerin ein, um die Behandlungen durchführen zu lassen. „Pharmazeutisches Fachpersonal, das keine entsprechende Ausbildung hat, dürfte das auch gar nicht tun“, erklärt Vollmer. Auch wenn die Termine für den einen Behandlungsstuhl oft Monate im Voraus ausgebucht sind, ist eine Erweiterung des Angebots aktuell nicht angedacht. Es sei schwer, Personal zu finden.

Neben klassischen Behandlungen werden im Kosmetikstudio der Hemberg Apotheke auch Hauttyp-Analysen angeboten. Zudem können die Kunden ihre Haut auf Unverträglichkeiten testen lassen. Der Beratungsaspekt ist Vollmer dabei wichtig: „Wer Hautprobleme hat, muss nicht in die Parfümerie oder Drogerie gehen und sich aus dem dortigen Angebot einfach etwas aussuchen. Wir nehmen uns Zeit und nehmen im wahrsten Sinne des Wortes die Haut genauer unter die Lupe.“

Auch wenn das Angebot in der Apotheke gut angenommen wird, eine Goldgrube sei das Kosmetikstudio nicht. „Ich mache keinen Gewinn damit. Ich sehe es mehr als Zusatzangebot und Erweiterung unserer Dienstleistungen. Und dahingehend hat es sich auf jeden Fall gelohnt“, bilanziert Vollmer, die die Hemberg Apotheke vor 22 Jahren übernahm. In den 18 Jahren, in denen sie das Kosmetikstudio betreibt, habe es nie rechtlichen Ärger deswegen gegeben. Nach dem Urteil des VG Gießen dürfte dies auch vorerst so bleiben.

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