aposcope-Kooperationsstudie

Kooperationen sind wichtig – aber wofür?

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Berlin -

Apothekenkooperationen gewinnen wieder an Bedeutung – vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht. Das zeigen die Ergebnisse der aposcope-Studie „Apothekenkooperationen 2020 – Im Ziel vereint, in der Sache getrennt“.

Mehr als drei Viertel (79 Prozent) der 254 befragten Apotheker halten Kooperationen für essentiell zum wirtschaftlichen Überleben vieler Apotheken. Dennoch sieht das Apothekenpersonal für die Zusammenschlüsse noch Luft nach oben. So fordern ebenfalls mehr als drei Viertel der Befragten (77 Prozent), dass sich ihre Verbünde berufspolitisch engagieren sollten.

Die große wirtschaftliche Bedeutung von Apothekenkooperationen spiegelt sich auch in den Mitgliedszahlen wider: Demnach geben mehr als zwei Drittel (70 Prozent) der Teilnehmer an, mindestens einem Zusammenschluss anzugehören. Rund ein Viertel von ihnen (24 Prozent) sind laut eigener Aussage sogar Mitglied in mehreren Kooperationen. Dabei standen allerdings auch neue Formen der Zusammenarbeit zur Auswahl, wie die Plattform-orientierten Angebote „Zukunftspakt Apotheke“ von der Noweda und die „Initiative Pro AvO“.

Unter den Nicht-Mitgliedern ist eine künftige Mitgliedschaft bei 14 Prozent derzeit zumindest in der Diskussion. Welche Zusammenschlüsse dabei für das Apothekenpersonal grundsätzlich infrage kommen, kann dem Studienbericht (kostenpflichtig) entnommen werden.

Zentrale Bedeutung haben die Kooperationen für Apotheken nach wie vor in den klassischen Bereichen Einkauf, Marketing und Category Management. Beim Nutzungswunsch für die Zukunmft gibt es allerdings – wie in der Branche insgesamt – ein alles überstrahlendes Thema: Die Mitglieder wünschen sich von ihrem Verbund Unterstützung bei der bevorstehenden Einführung des E-Rezepts. Aber auch ein stärkeres berufspolitisches Engagement wäre erwünscht. Hier stehen die Kooperationen schnell im Konkurrenz zu den Landesapothekerverbänden, die die berufspolitische Vertretung für sich beanspruchen.

Ebenfalls abgefragt wurde der Bekanntheitsgrad der maßgeblichen Kooperationen. Hier sind die Linda Apotheken mit einem Wert von 91 Prozent sind Spitzenreiter beim befragten Apothekenpersonal. EasyApotheke (87 Prozent) und Gesund leben-Apotheken (72 Prozent) holen jedoch inzwischen auf. Auf der anderen Seite interessant: Etwa die Hälfte der Teilnehmer rechnet damit, dass es künftig immer mehr regionale Zusammenschlüsse geben wird und die Zahl der Kooperationen insgesamt weiter steigen wird.

Für die Studie zu Apothekenkooperationen wurden vom 31. Januar bis 3. Februar 2020 insgesamt 254 verifizierte Apotheker*innen online befragt. Dabei beantwortete das Apothekenpersonal mehr als 15 Fragen zu verschiedenen Themen rund um Apothekenkooperationen, darunter die Zufriedenheit der Mitglieder, Erwartungen an die Kooperationen sowie das Leistungsspektrum. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Apothekenlandschaft.

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