aposcope-Umfrage

Konditionenkürzung: So reagieren die Apotheken

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Berlin -

Die meisten Großhändler wollen den Apotheken die Einkaufskonditionen kürzen. Laut einer aktuellen aposcope-Umfrage hatten viele Inhaber:innen irgendwie damit gerechnet, trotzdem schlagen sie Alarm: Die Hälfte der Teilnehmer:innen sieht die Existenz der eigenen Apotheke in Gefahr.

Bereits seit Ende vergangenen Jahres kündigen die Großhändler nach und nach Anpassungen der Einkaufskonditionen an. Mit den aktuell rasant steigenden Spritpreisen hat sich diese Entwicklung noch einmal verschärft. Rund zwei Drittel der Befragten haben schon eine entsprechende Ankündigung bekommen. Nur bei den Kund:innen von AHD/Gehe scheint die Lage gemessen am Marktanteil noch ruhiger zu sein.

Ein gewisses Verständnis gibt es sogar: Apotheker:innen und PTA ist klar, dass Logistikunternehmen von steigenden Energiepreisen besonders betroffen sind. Insofern verwundert es nicht, dass 56 Prozent der Befragten die Konditionenkürzungen irgendwie nachvollziehbar finden. Jede/r Fünfte gab sogar an, die Anpassung sei „überfällig“ gewesen.

Konditionenkürzung zu verschmerzen?

Doch es gibt auch die andere Seite: 56 Prozent der Teilnehmer:innen empfindet die Argumente der Großhändler als „vorgeschoben“. Die hatten nämlich nicht nur die Dieselpreise als Begründung herangezogen, sondern je nach Lieferant auch den eigenen Margenverfall, die veränderten Marktstrukturen insgesamt oder die vorgesehene Steigerung beim Mindestlohn.

Etwas mehr als die Hälfte widerspricht der Aussage, die Auswirkung einer Konditionenkürzung sei zu verschmerzen. Dagegen stimmen 50 Prozent der Aussage zu: „Die Existenz der Apotheke ist durch die Konditionskürzungen des Großhandels bedroht.“

Was also ist zu tun? 47 Prozent der Apotheker:innen wollen nachverhandeln und gegebenenfalls den Großhändler wechseln. Doch auch einzelne Maßnahmen werden in Betracht gezogen. So plant etwa jedes vierte Team, Touren zu kürzen und damit den angekündigten zusätzlichen Gebühren aus dem Weg zu gehen. Auch das Bündeln von mehr Umsatz bei einem Großhändler (14 Prozent) gilt als Gegenmittel. 3,8 Prozent gaben an, ohne weitere Verhandlungen den Großhändler wechseln zu wollen

Preiserhöhung als Ausweg

Daneben kommt eine Kompensation im eigenen Betrieb in Betracht. 13 Prozent sehen Potenzial für Einsparungen in der Apotheke. Und ebenso viele planen, die Verkaufspreise bei OTC und Freiwahl zu erhöhen, um so für Ausgleich zu sorgen. Personalabbau (0,8 Prozent) ist dagegen in den allermeisten, ohnehin vielfach unterbesetzten Betrieben keine Option.

An der aposcope-Befragung nahmen am 25. März 2022 insgesamt 304 verifizierte Apotheker:innen und PTA teil.

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